Reisebericht: Australien Melbourne individuell und Neuseeland 2002


Am darauf folgenden Tag  heißt es wieder „früh aufstehen“, denn um 0910 geht der Anschlussflug nach Christchurch. Wetter dort: wie vermutet nass und kalt… Nach der Landung werde ich mal versuchen, Wilhelm Bergmann zu erreichen (einer unserer Techniker), der auch zufällig jetzt in Neuseeland ist. Telefonieren ist wegen guter GSM-Versorgung weder in Australien, noch in NZ ein Problem.

Heute, Dienstag, startet die Rundreise (es regnet nicht mehr, ist aber durch Südwinde aus der Antarktis noch kalt) mit einem Überblick über die Flachlandebene rund um Christchurch von einem der umgebenden Hügel aus. Anschließend eine Stadtrundfahrt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Von Christchurch aus geht es nach Süden, zunächst durch das Flachland (grüne Wiesen, Windschutzhecken und – Schafe natürlich. Dazwischen einige Straussen- und Hirschzuchten. Unmittelbar danach steigt das Gelände an und ein herrliches Bergpanorama wird sichtbar. Jetzt, im Frühling steht alles in schönster Blüte. Ein Selbstmörder, der mit einer Bombenattrappe in seinem Auto zur Vollsperrung der Hauptstrasse führt, sorgt dafür, dass wir über eine Schotterpiste mitten ins Grüne fahren müssen. Ein besonderer Farbkontrast entsteht durch den von Europäern eingeführten und inzwischen zur Landplage vermehrten Ginster. Nach einigen Views auf Bergseen, die hier zur Energiegewinnung intelligent umgeleitet werden und dem Blick auf die schneebedeckten Alpen findet der erste overnight stop in einem Straßendorf namens Omarama statt.

Der Mittwoch fängt schon sonnig an – so soll es dann auch bleiben. Nach einem Fotostopp beim Benmore Stausee und der Stadt Oamaru (dort kommen die cremefarbenen Sandsteine her schauen wir uns die am Strand liegenden Moeraki Boulders, kugelrunde Monolithe, an. Von dort aus geht es nach Dunedin (gälisch für Edinburgh), wo die Sehenswürdigkeiten der Stadt auf dem Programm stehen. Den krönenden Abschluss des Tages bildet der Besuch der Gelbaugen-Pinguin-Farm. Hier leben die letzten 5000 Exemplare der gelbäugigen Spezies. Nach einem biologischen Briefing können einige der Tiere (zurzeit mit frischewm Nachwuchs) aus einer Art Schützengraben aus nächster Nähe beobachtet werden. Übernachtung in Dunedin.

Donnerstag: Es geht weiter über die N1 nach Süden und dann wieder ins Landesinnere mit Tagesziel Queenstown. Vorbei an einigen kleineren Siedlungen der Brücke, wo AJ Hackett das Bungeespringen erfunden hat (inzwischen ein ziemlicher Touristenrummel in der tollen Landschaft – heisst übrigens hier  „bungy“) und Arrowtown, einer Goldgräberstadt. Überhaupt hat sich in dieser Gegend alles hauptsächlich auf Basis von Goldfunden entwickelt, eine Art Klondike des Südens also. Queenstown liegt inmitten der Berge am Wakatipu-Fluss und ist DAS Naherholungsgebiet von Neuseeland. Mit einer Seilbahn und dann mit dem Sessellift fahre ich auf den Bobs Peak, um von dort aus einen Überblick zu bekommen. Bei klarem Wetter hat man eine tolle Fernsicht über Fluss und Berge. Am anderen Ufer fanden die Dreharbeiten vom „Herrn der Ringe“ statt. Ich befinde mich also streng genommen in „Mittelerde“.

Freitag: Wieder lacht die Sonne – ich dachte immer, in Neuseeland regnet es nur. Eine kleine Stadtbesichtigung, dann geht es mit Geländewagen (Land Rover Defender – die Getriebe-Untersetzung ist bei den Strecken dort notwendig) in den Skippers Canyon, wo einige Reste aus der Goldgräberzeit und eine Landschaft, in etwa vergleichbar mit dem Grand Canyon – nur farbiger – zu sehen sind. Auch heute kann man noch Goldkörnchen dort finden – habe es mit einer Goldgräber-Wasch-Schale selbst ausprobiert. Allerdings sind die gefundenen Mengen kaum mit bloßem Auge zu erkennen. Übernachtung wieder in Queenstown.

Am darauf folgenden Morgen führt uns die Reise in Richtung Franz-Josef-Gletscher (benannt durch den Geologen Haast nach dem österreichischen Kaiser, der Haast unterstützte). Kurz nach der Abfahrt ändert sich die Landschaft schlagartig und aus der kargen Bergvegetation mit Gräsern und Büschen werden Wälder, die mehr und mehr tropisch anmuten. Auch die Wolkengebilde sehen sehr nach Niederschlag aus. Wir durchqueren die Südalpen über den Haast-Pass (nur 500m hoch) und landen an der Westküste, wo tosend die tasmanische See anbrandet. Dort ist die Vegetation ursprünglich. Es sind noch Pflanzen aus der Zeit der Dinosaurier zu finden (immerhin wurden Teile der Dino-Dokumentation für BBC hier gedreht). Weiter führt die Reise vorbei am Fox-Gletscher (benannt nach einem Premierminister von hier. der sich die Mühe gemacht hatte, die Alpen zu durchqueren) zum Franz-Josef-Gletscher. Es ist schon beeindruckend, dass man bei +15°C Außentemperatur am Fuße eines Gletschers stehen kann :-). Abends treffe ich Wilhelm Bergmann, einen unserer Techniker, der mit seiner Freundin Silke die Neuseeland-Expedition (Südinsel) zu Fuss und auf eigene Faust durchführt. Unsere Wege kreuzen sich also hier, wir essen gemeinsam zu Abend und sehen uns die ersten Fotos an. Coole Sache ;). Übernachtung in Franz-Josef Glacier City.

Franz-Josef – Sonntag. Natürlich scheint jetzt wieder die Sonne :). Durch das Tal des FJ-Gletschers und immergrüne Dschungelvegetation geht es nach einem Zwischenstopp bei Peter, der anschaulich erläutert, wie sich die Geschichte und Techniken des kommerziellen Hirschfangs/der Hirschjagd verfeinert haben – bis hin zu Net-Guns, die vom Hubschrauber aus abgeworfen werden. Die Fangtechnik, die hier erfunden wurde, wird inzwischen in aller Welt benutzt. Peter hat auch einige (O)possums (diesmal lebendig, meist liegen die nämlich überfahren auf der Strasse) da. Da die Viecher erkennbar fresssüchtig sind, und sich wie die Karnickel vermehren, haben sie sich zu einer Landplage entwickelt, die ohne natürliche Feinde nur mit Gift bekämpft werden kann. Darum (weil das Gift auch die Hirsche futtern und die Gesundheitsbehörde Spuren in Hirschen nachgewiesen hat) ruht im Augenblick der Hirsch-Fleischexport. Deutschland ist ansonsten Hauptabnehmerland. In Hokitika schauen wir in eine Jadesteinschleiferei. Dort werden die verschiedenen Jadetypen erläutert und ihre Entstehungsgeschichte erklärt. Weiter geht es nach Greymouth – ein Kaff an der Küste. Nicht sehenswert, aber es ist inzwischen Abend.

Der Montag verheißt wieder weitere Strecken mit einigen Sehenswürdigkeiten. Deshalb wieder früh aufstehen. Im Paparoa-Nationalpark sind die sog. Pfannkuchenfelsen (Punakaiki) weltberühmt, die deshalb so heißen, weil sich das Gestein/Sedimente wie ein Haufen von Pfannkuchen aufeinander geschichtet hat. Ein Naturpfad führt etwa 3km an Buchten und Steilküste vorbei bis zum Leuchtturm bei Cape Foulwind. Abel Tasman taufte die Bucht so, weil er damals ziemlich widrige Winde vorfand. Eine Seehundkolonie ist auch nicht weit und einige Tiere liegen in der Sonne. Weiter geht es entlang des Buller Flusses, den Seen Roatiki und Rotoroa (kleiner und langer Fluss) durch die stark bewaldete und zerklüftete Landschaft. Das untypische Wetter hält immer noch an, lediglich bei der Ankunft in Nelson – an der Nordküste der Südinsel liegen einige Wolken am Himmel. Übernachtung in Nelson.

Am Dienstag endet nach einem Ausflug nach Picton die Umrundung der Südinsel und wir springen auf die Fähre, die durch den Marlborough Sound und die Cook-Strait normalerweise etwa 3 1/2 Stunden für die Fahrt nach Wellington auf der Nordinsel benötigt. Die Cook-Strait ist aber auch bekannt für Ihre tückischen Wetterverhältnisse – deshalb dauert bei meterhohen Wellen und stürmischer See die Überfahrt auch knapp 5 Stunden.  Die Hälfte der Passagiere etwa füttert die Fische mit dem Mittagessen 🙂 In Wellington ist es stürmisch und regnerisch. Hier blasen die fourties, starke Winde des 40. Breitengrads. Gegen Abend hört jedoch der Regen auf und man kann sich etwas in der Stadt bewegen… weiter im Teil 2

(Post ID:1233)

Zusammenfassung
  1. Am Dienstag endet nach einem Ausflug nach Picton die Umrundung der Südinsel und wir springen auf die Fähre, die durch den Marlborough Sound und die Cook-Strait normalerweise etwa 3 1/2 Stunden für die Fahrt nach Wellington auf der Nordinsel benötigt.
  2. Eine kleine Stadtbesichtigung, dann geht es mit Geländewagen (Land Rover Defender - die Getriebe-Untersetzung ist bei den Strecken dort notwendig) in den Skippers Canyon, wo einige Reste aus der Goldgräberzeit und eine Landschaft, in etwa vergleichbar mit dem Grand Canyon - nur farbiger - zu sehen sind.
  3. Kurz nach der Abfahrt ändert sich die Landschaft schlagartig und aus der kargen Bergvegetation mit Gräsern und Büschen werden Wälder, die mehr und mehr tropisch anmuten.
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