zur Virtualisierung von Hardware gibt es aus dem Hause Microsoft zwei Programme:
1) Disk2VHD – der Klassiker, erzeugt eine VHD oder VHDX aus einem physikalischen System
2) Microsoft Virtual Machine Converter (MSVC), konvertiert von vmware oder Hardware nach Hyper-V
Ausgangssituation
Beide Lösungen haben folgendes Problem:
Solange die Quellmaschine das klassische Partitionierungsschema mit Master Boot Record (MBR) hat, ist alles in Ordnung. Ist die Quellmaschine auf GPT Partitionierungsschema (UEFI-Standard, wenn keine BIOS Emulation genutzt wird) formatiert, scheitern beide Tools.
Nummer 2 scheitert schon beim Beginn und erstellt erst gar keine VHDX auf dem Zielsystem
Nummer 1 erstellt einen Volume Snapshot und eine VHDX am angegebenen Pfad. Diese lässt sich jedoch nicht auf der neuen Hyper-V-Maschine starten. Weder in Gen1 VM, noch in Gen2 VM wird ein Bootsektor bzw. die UEFI Bootpartition gefunden.
Konvertierung in MBR ohne Datenverlust
Die nach Praxistests am Besten funktionierende Methode (ohne Datenverlust der Quellmaschine) ist es derzeit, mit einem kostenlosen Werkzeug:
Minitool Partition Wizard Free die erzeugte VHDX von GPT in MBR umzuwandeln und dann mit einer Recovery-CD in der Windows-Partition einen Bootsektor anzubringen.
Legt man dann eine Generation 1 VM in Hyper-V an, startet diese, erkennt die virtuelle Hardware neu und alle Einstellungen bleiben erhalten.
Achtung! Bei der Installation des Tools aufpassen, da es Adware unterjubeln möchte. Den Lizenzvertrag der Zusatzsoftware daher ablehen (Haken rausnehmen). Außerdem läuft das Tool in der kostenlosen Version nur auf Client Windows Betriebssystemen (Windows 10)
Vorgehensweise
- Die VHDX auf einen Windows PC kopieren und per Doppelklick „mounten“.
- Nun den Mini-Partition Wizard aufrufen und auf der „Disk“, die die VM darstellt alle Partitionen löschen, außer der Windows Systempartition und ggf. der Datenpartition. Oben links „Ausführen“ am Ende nicht vergessen.
- Rechte Maustaste auf die Disk und Convert GPT to MBR auswählen, oben links wieder Ausführen.
- Die verbleibenden Partitionen nach links verschieben, so dass das Systemlaufwerk ganz am Anfang erscheint.
- Die VHDX auswerfen (Im Explorer auf eines der logischen Laufwerke klicken, rechte Maustaste, Auswerfen)
- Nun die Disk auf den Hyper-V-Host kopieren und eine Gen1- Maschine erzeugen, die diese Disk verwendet
- Über Medien im Hyper-V-Manager eine ISO mit dem passenden Betriebssystem mounten (z.B. Windows Server 2016)
- Die virtuelle Maschine über diese ISO starten (Recovery CD) und in die Computer Reparaturoptionen zur Befehlszeile
- Die folgenden Befehle eingeben, um einen MBR Bootsektor zu erzeugen:
diskpart
list disk
select disk 0
list partition
select partition 1
active
exit
bootrec /fixmbr
bootrec /fixboot
bootrec /rebuildbcd
* Reboot und erneut von der Recovery CD starten in die Eingabe-Aufforderung:cd recovery
startrep.exe
(Post ID:1382)
Kommentare
2 Gedanken zu “Hardware-Virtualisierung mit UEFI und GPT- Disks“
Legt man die VM mit der Generation 2 in Hyper-V an, dann funktioniert es wie es soll.
Nein, so hat es nicht funktioniert. Beim Erstellen der VM mit Generation 2 (getestet mit HyperV 2016) mochte die VM (die einen Server 2012 nach P2V mit dem Microsoft disk to vhd Tool enthielt) auch nicht booten. Obwohl der Hardware 12er Server UEFI (Hybrid mit BIOS) hatte.