Unifi Ubiquiti WLAN Access Point AC Pro Test


ich habe in letzter Zeit häufiger in Kunden-Umgebungen das abgebildete Gerät (oder mehrere davon im Verbund) gesehen und von den Admins wurde nur positiv berichtet.

Rechtzeitig zum Support-Ende meines CISCO Access Points mit 2.4GHz und n-Standard stand die Anschaffung des WLAN AC PRO auf dem Programm. Hier die ersten Erfahrungen damit:

Unboxing

Die neue Verpackung ist umweltfreundlicher (viel Pappe, wenig Plastik) und nur noch halb so hoch wie der Karton früher. Sie enthält:

  • 1 PoE-Adapter (wer keinen Power-over-Ethernet Switch sein eigen nennt, kann die benötigten 48V vor dem Gerät ins Netzwerkkabel einspeisen
  • Der AP selbst (fliegende Untertasse in weiß)
  • Befestigungsschiene und Schrauben für Wand- oder Decken-Befestigung
  • Eine Kurzanleitung ist nicht in der Packung, aber im Internet zu finden. Ohne diese kommt man nicht unbedingt drauf, dass man nach Entfernen des unteren Rings (der sich wie bei einem Rauchmelder durch entriegeln und drehen lösen lässt) noch einen größeren Gummipropfen entfernen muss, um die Netzwerkanschlüsse freizulegen. Das Gummi dient dem Witterungsschutz, wenn man das Gerät (das darf man laut Hersteller) im Außenbereich z. B. unter dem Dach montiert. Die offene Freilandmontage wird nicht unterstützt – ist also kein outdoor-device, darf aber aussen montiert werden.

Hightlights:

  • Neben dem Gigabit Netzwerkanschluss ist im Access Point ein kleiner Switch eingebaut, der einen zweiten Gigabit–Port enthält. So kann man einen vorhandenen Netzwerk-Anschluss nehmen, wo schon ein Endgerät arbeitet und den AC Pro dazwischen hängen.
  • Die Funkleistung ist trotz integrierter Flächen-Antennen um einiges höher als bei vergleichbaren Produkten.
  • Eine vielzahl von Einstellungen lassen sich auf (automatisch optimieren) oder explizit setzen
  • VLANs sind ebenso möglich, wie die Gruppenbildung von Endgeräten (z. B. alle 5GHz-fähigen Geräte bevorzugt mit diesem Netzwerk versorgen, Bandwith steering und weiteres

Besonderheiten – was ist anders?

Nach dem Auspacken zunächst ein Schreck: Die Access Points haben keine Weboberfläche (integrierter Webserver im Gerät), wie man das sonst von Access points kennt, sondern lassen sich entweder über die Cloud oder eine lokal installierte Controller Software konfigurieren und verwalten.
Lädt man sich das 140 MB große Windows Paket runter, kommt der Hinweis, dass man JAVA benötigt und der Installer führt einen auf die Oracle Seite. Da Java aber für geschäftliche Nutzung seit Version Java 8U211 monatliche Gebühren kostet, wäre das blöd. Im Übrigen möchte ich für ein Sicherheits-Gerät im lokalen Netzwerk kein Unifi Account erstellen und somit deren Server an mein internes Netz anschließen.

Alles wird wieder gut

  • Der erste Eindruck täuscht, wenn man weiß, das die Unifi Controller Software kein Oracle Java benötigt und dann man auch kein Cloud-Konto anlegen muss:
  • Adopt OpenJDK 8 Update 252 (64-Bit, Long Term Support) ist die aktuell sichere Open-Source JAVA-Basis, die über ein Setup verfügt und dem Unifi Controller ausreicht. (Bitte beim Installieren alles außer Iced-Tea ankreuzen)
  • Statt eines Cloud-Kontos kann man den Controller über einen lokalen oder Domain Benutzer absichern
  • Die Installation auf einem Server ist möglich
  • Die Controller Software kann als Windows Service automatisch mit dem Server starten (Anleitung dazu auf den Unifi Seiten)
  • Firmware-Updates und Controller Software lassen sich nach Zeitplan einsetzen. Bei Betrieb als Windows Dienst muss zum Aktualisieren nur kurz der Unifi Dienst gestoppt werden, ein Deinstallieren des Dienstes ist entgegen der Anleitung nicht notwendig.

Eine weitere gute Nachricht: Nutzt man die Controller-Software nicht als Syslog-Server und für Features, die nicht im AP enthalten sind (also wenn man den AP als reinen Access Point nutzt), braucht man die Controller Software nur dann zu starten, wenn man Messen, Diagnose betreiben oder was konfigurieren möchte.

Den Controller als Windows Dienst einrichten:

title unifi install as a windows service
echo *** in eingabeaufforderung (admin) ausfuehren - installiert unifi controller
echo * vor einem update der controller software den Dienst Unifi controller stoppen
echo * Browserzugriff: https://servername:8443
pause
 
cd "%UserProfile%\Ubiquiti UniFi\"
java -jar lib\ace.jar installsvc
rem *** optional - Deinstallation des Dienstes
rem cd "%UserProfile%\Ubiquiti UniFi\"
rem java -jar lib\ace.jar uninstallsvc

Fazit

Starke Funkleistung trotz Flächen-Antennen, aktuelle Funkstandards, die von der breiten Masse als Standard verfügbar ist (bis zu 866 MBit Datenübertragung auf 5 GHz Band, wenn die Bedingungen optimal sind, ansonsten zwischen 100 und 200 MBit im Durchschnitt bei weiterer Entfernung und vielen Nachbarn mit WLAN.
Mit einem Listenpreis von ca. 115 € netto ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut. Nachdem man den ersten Schrecken der ungewohnten Konstellation und mit Java überwunden hat, wieder alle Daumen hoch für das Produkt.

Zusammenfassung
  1. Eine weitere gute Nachricht: Nutzt man die Controller-Software nicht als Syslog-Server und für Features, die nicht im AP enthalten sind (also wenn man den AP als reinen Access Point nutzt), braucht man die Controller Software nur dann zu starten, wenn man Messen, Diagnose betreiben oder was konfigurieren möchte.
  2. Alles wird wieder gut Der erste Eindruck täuscht, wenn man weiß, das die Unifi Controller Software kein Oracle Java benötigt und dann man auch kein Cloud-Konto anlegen muss:Adopt OpenJDK 8 Update 252 (64-Bit, Long Term Support) ist die aktuell sichere Open-Source JAVA-Basis, die über ein Setup verfügt und dem Unifi Controller ausreicht.
  3. (Bitte beim Installieren alles außer Iced-Tea ankreuzen)Statt eines Cloud-Kontos kann man den Controller über einen lokalen oder Domain Benutzer absichernDie Installation auf einem Server ist möglichDie Controller Software kann als Windows Service automatisch mit dem Server starten (Anleitung dazu auf den Unifi Seiten)Firmware-Updates und Controller Software lassen sich nach Zeitplan einsetzen.
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Über den Autor:
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