Manchmal erzählt ein Tracking-Log mehr über den Zustand eines Unternehmens als jede Pressemitteilung. Die folgende DHL-Sendung ist dafür ein Paradebeispiel: Ein Paket, das drei Wochen lang durch Deutschland irrte, mehrfach fehlgeleitet wurde, unterwegs beschädigt und neu verpackt werden musste – nur um am Ende mit einem einzigen mickrigen Zustellversuch zurück zum Absender geschickt zu werden. Ein Trauerspiel aus der #Logistik in Echtzeit.
Das Paket, das nicht ankommen durfte
Los geht es am 04.11.2025. Eine harmlose Aufgabe: Paket abgegeben, fertig. Doch DHL verwandelt diese simple Zustellung in eine Art Therapiereise für Pakete, bei der man sich fragt, ob das Ziel jemals vorgesehen war.
Zwischen Hagen und Aschheim pendelt die Sendung hin und her, als hätte sie ein Deutschlandticket:
„bearbeitet“, „vorbereitet“, „angekommen“, „fehlgeleitet“ – immer wieder dieselben Phrasen, fast mantrahaft. Ein logistischer Murmeltiertag, nur ohne Happy End.
Tage vergehen. Das Paket rotiert, rotiert, rotiert. Die einzig verlässliche Bewegung: zurück zur Sortieranlage.
Erst fehlgeleitet, dann beschädigt – und trotzdem weitergeschickt
Nach mehreren Fehlleitungen (am 06. und 07.11.) erreicht das Paket schließlich den nächsten Tiefpunkt:
17.11., 03:43 Uhr – „leichte Beschädigung“
DHL muss nachverpacken.
Man fragt sich unweigerlich:
Wie oft muss ein Paket schlechte Entscheidungen treffen, um so auszusehen?
Oder anders: Wieviel Chaos kann eine Logistikkette tolerieren, bevor jemand merkt, dass etwas schief läuft?
Doch statt innezuhalten, prüft DHL das Paket offenbar grob visuell, klebt neues Band drauf – und schickt es weiter ins Karussell. Qualitätssicherung zum Mitnehmen.
Ein ökologisches Eigentor: Wenn ein Paket mehr CO₂ verursacht als ein Wochenendtrip
Die Umweltbilanz dieses Versands ist dabei ein eigenes Kapitel für sich.
Was eigentlich ein kurzer Transport hätte sein sollen, wird durch Fehlleitungen, Sortierfehler und eine sinnlose Rücksendung zu einem kleinen Klimadrama.
Jeder unnötige Transport zwischen Aschheim und Hagen bedeutet:
- mehr gefahrene LKW-Kilometer
- mehr Sortiervorgänge und Energieverbrauch
- zusätzliche Ressourcen durch Nachverpackung
- und schließlich eine komplette Rücktour zum Absender
Ein Paket, das normalerweise wenige Kilometer reisen müsste, legt plötzlich hunderte unnötige Kilometer zurück, erzeugt überflüssige Emissionen – und am Ende liefert DHL nicht einmal ab.
Am Ende hinterlässt das Paket einen CO₂-Fußabdruck, der locker mit einem Kurztrip mit dem Auto konkurrieren kann.
Kurz gesagt: DHL spricht von Nachhaltigkeit, aber dieses Paket hat eher einen ökologischen Amoklauf hingelegt.
Der große Moment: Ein Zustellversuch – nach 15 Tagen
Nach zwei Wochen Irrfahrt passiert endlich etwas:
19.11., 09:36 – Zustellfahrzeug, heute soll’s angeblich klappen.
Sechs Stunden später folgt die Pointe eines schlechten Witzes:
„Der Empfänger konnte unter der Adresse nicht gefunden werden.“
Ein Satz, der so viel Realität verleugnet, dass er fast poetisch ist.
Die Adresse existiert. Der Name existiert. Der Empfänger existiert.
Nur DHL scheint bei diesem Schritt komplett abwesend gewesen zu sein.
Keine zweite Zustellung. Keine Benachrichtigung im Briefkasten. Keine Kontaktaufnahme.
Der erste Versuch war bereits der letzte.
Und zack – zurück zum Absender
Am gleichen Tag beschließt DHL, dass genug ist:
Das Paket, inzwischen beschädigt und nachverpackt, wird einfach zurückgeschickt. Mission aufgegeben, bevor sie überhaupt ernsthaft begonnen wurde.
Drei Wochen unterwegs.
Zwei Fehlleitungen.
Eine Beschädigung.
Mehr als ein Dutzend Sortierprozesse.
EIN einziger Zustellversuch (nicht ernsthaft, wurde nur ins Zustellfahrzeug geladen).
Null Erfolg.
Die Sendung kommt (hoffentlich – bisher ist sie noch nicht wieder erschienen und das Tracklog steht still) schließlich wieder beim Absender an – verbeult, verspätet und mit schlechtem CO₂-Karma.
Ein Symptom, kein Einzelfall
Diese Tracking-Odyssee ist nicht nur peinlich. Sie offenbart fundamentale Probleme:
Sortierfehler: Mehrfach.
Qualitätssicherung: Offensichtlich nicht existent.
Zustelllogik: Ein begonnener Versuch in 15 Tagen – ernsthaft? 😵💫
Kommunikation: Fehlanzeige.
Verantwortung: Man sucht sie, findet sie aber nicht.
DHL wirkt hier nicht wie ein Logistikunternehmen, sondern wie ein System, das zufällig Pakete transportiert – wenn die Sterne günstig stehen.
Fazit: Ein logistischer Totalausfall
Was hier passiert ist, ist nicht „ein dummer Fehler“. Es ist ein epic #fail, wie er im Buche steht.
Ein Paket, das in Schleifen gefangen ist, beschädigt wird, nie richtig zur Zustellung kommt und am Ende resigniert zurückgeschickt wird, zeigt:
Wenn DHL ein Navigationssystem wäre, würde es eine Einfahrt drei Mal verpassen, eine Mauer rammen und dann behaupten, die Adresse gäbe es nicht.


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