Inhaltsverzeichnis
  1. Windows 11 25H2 - kleines Update 2 - 3
  2. LibreOffice 25.8.1 4
  3. Wireshark 4.4.9 5
  4. KI - Podcast Generator 1.0 6
  5. Der letzte Applaus 7 - 12
  6. WinMerge 2.16.50.2 13
  7. Die letzte Lieferung 14 - 18
  8. Die Geschichte von Kappel 19 - 24
  9. Game Changer Gender Changer: Gendern für Fortgeschrittene 25 - 29
  10. Remotedesktop msi wird auch eingestellt 30
  11. PhonerLite 3.32.0.0 31
  12. Remotedesktop 1.2.6424.0 32

Windows 11 25H2 - kleines Update

Das Update auf Windows 11 ist kein sichtbarer „Feature-Sprung“ wie frühere H2-Releases. Microsoft setzt hier komplett auf das Enablement Package-Modell:

kleines Update, 5 Minuten und ein Reboot
  • Keine GUI-Neuerungen:
    Es gibt keine neuen Kacheln, Menüs oder sichtbaren Änderungen im Startmenü, in den Systemeinstellungen oder an der Shell-UI. Alles, was ein Endanwender sofort bemerken würde, bleibt wie in 24H2.
  • Zielgruppe sind Admins & OEMs:
    25H2 ist im Prinzip ein Schalter, der bestimmte Funktionen im Hintergrund freischaltet (z. B. Sicherheits- und Verwaltungsfeatures).
    Für den normalen Nutzer wirkt es wie ein normales kumulatives Update.
  • Hauptunterschiede sind „unter der Haube“:
    • Entfernen alter Komponenten (PowerShell 2.0, WMIC).
    • Isolierte Admin-Elevation (Security).
    • Adaptive Energiesparfunktionen.
    • Unterstützung externer Passkey-Provider.
    • Deployment via eKB (sehr kleiner Patch statt großem OS-Upgrade).

Kurz gesagt: 25H2 bringt keine sichtbaren Änderungen an GUI oder Startmenü, sondern ist ein reines Servicing- und Security-Update, das auf 24H2 aufsetzt.

Hier die technischen Änderungen und Hintergründe:

1. Deployment & Wartung

  • 24H2 war noch ein „klassisches Funktionsupdate“ mit vollständigem OS-Upgrade (Image-basierter Austausch).
  • 25H2 kommt als Enablement Package (eKB): Das System bleibt technisch 24H2, neue Features werden nur freigeschaltet.
    → Vorteil: Deployment ist schneller, weniger Ausfallzeit, Update verhält sich wie ein kumulatives Patch.

2. Entfernte Alt-Technologien

  • PowerShell 2.0 (veraltet, sicherheitskritisch) ist in 25H2 entfernt.
  • WMIC (WMI Command Line Tool) ist ebenfalls verschwunden. Verwaltung muss über PowerShell (moderne Module), WMI/CIM oder Admin Center erfolgen.

Das sind eher „Breaking Changes“ für Legacy-Skripte und Automatisierungen.

3. Sicherheit & Verwaltung

  • Administrator Protection (25H2):
    Bei einer UAC-Elevation wird ein isolierter, temporärer Admin-Account im Hintergrund genutzt. Ziel: Angriffsfläche reduzieren, besonders gegen Token-Theft.
  • Gruppenrichtlinien/MDM-CSP erweitert:
    Admins können jetzt gezielt bestimmte vorinstallierte Store-Apps deinstallieren (bisher nur manuell oder via Skript).
  • Passkeys: Unterstützung von Drittanbieter-Passkey-Providern (z. B. 1Password, Dashlane) – tiefe Integration in Windows Hello.

4. Energie & Systemverhalten

  • Adaptive Energy Saver (25H2): Automatischer Energiesparmodus abhängig von Telemetrie (Nutzungs- und Ladezustand).
  • Quick Machine Recovery (QMR): Bei Bootproblemen kann Windows automatisch über WinRE + Windows Update eine Selbstreparatur durchführen.
  • Black Screen of Death bleibt (seit 24H2), ersetzt das klassische Blue Screen of Death.

5. Kernel & Codebasis

  • Beide Releases laufen auf derselben „Germanium“-Codebasis.
  • Unterschiede sind also nicht tief im Kernel, sondern bei aktivierten Features, Sicherheitsmechanismen und Management-Optionen.

6. IT-Security-relevante Unterschiede

  • Entfernung von unsicheren Altkomponenten (PS 2.0, WMIC).
  • Verbesserte JScript-Engine bereits in 24H2 (JScript9Legacy ersetzt das unsichere Classic JScript).
  • 25H2 baut hierauf auf und schiebt Security-Features nach (z. B. Isolierung bei Admin-Elevation).
  • Mehr Möglichkeiten für richtlinienbasierte App-Kontrolle.

Zusammengefasst

Für Endanwender sieht man fast nichts Neues.
Für Admins, IT-Security und Deployment bedeutet 25H2 aber:

  • schlankeres Upgrade (Enablement Package),
  • härtere Sicherheitsstandards (Entfernung alter Tools, isolierte Admin-Elevation),
  • bessere Steuerung via GPO/MDM,
  • modernere Authentifizierung (Passkeys).

LibreOffice 25.8.1

pic
Name:

LibreOffice

Version: 25.8.1
Beschreibung: eingeschränkte Microsoft-Office Alternative (x86_64 = 64-Bit, nur für Word und Excel, enthält kein E-Mail-Programm). Erstellt ausfüllbare PDF-Formulare aus Word-Dateien, kann QR-Codes erzeugen und Office-Formate lesen und schreiben. Repack ist auf Koexistenz mit Microsoft Office auf dem System eingestellt, nimmt keine Office Verknüpfungen, installiert nur DE. Ist ohne LOG4. msiexec /i libreoffice_x64.msi /qb- PRODUCTLANGUAGE=1031 LANGUAGE=1031 /norestart CREATEDESKTOPLINK=0 VC_REDIST=0 REGISTER_NO_MSO_TYPES=1 REGISTER_ALL_MSO_TYPES=0 RebootYesNo=No ISCHECKFORPRODUCTUPDATES=1 QUICKSTART=0 UI_LANGS=de ADDLOCAL=gm_Root,gm_r_Ure_Hidden,gm_r_Fonts_OOo_Hidden,gm_r_Files_Images,gm_r_Brand,gm_p_Base,gm_p_Calc,gm_p_Draw,gm_p_Impress,gm_p_Math,gm_p_Wrt,gm_Prg,gm_Oo_Linguistic,gm_o_Grfflt,gm_Helppack_r_de,gm_Langpack_r_de,gm_r_ex_Dictionary_De
Lizenzgeber: libreoffice.org
Support-E-Mail: support@libreoffice.org
Support-Telefon:
Lizenz-Art: GPL-Lizenz, kostenfrei
Lizenzquelle: im Installationspaket
Installations-Ziele: Server | Client oder AVD
Herkunft: Internet
Installationsart: Deploy, Repack
Herstellerseite: https://download.documentfoundation.org/libreoffice/testing/
JA   Link geprüft am: Fr 29.08.2025
Bewertung: 6   6 von 10
Listen-ID: 94

Wireshark 4.4.9

Name:

Wireshark

Version: 4.4.9
Beschreibung: Wireshark (ehemals Ethereal) ist ein Analysetool für Datenverbindungen auf Netzwerkebene. Es wird eingesetzt, um Netzwerkprobleme zu ermitteln. Nicht ganz einfach zu bedienen, aber sehr effizient. Die mitgeschnittenen Daten dürfen nur zu Protokollzwecken (Verkehrsdaten) verwendet werden.
Lizenzgeber: Wireshark Projekt
Support-E-Mail: support@wireshark.org
Support-Telefon:
Lizenz-Art: GPL-Lizenz, kostenfrei
Lizenzquelle: im Installationspaket
Installations-Ziele: Client oder AVD
Herkunft: Internet
Herstellerseite: https://www.wireshark.org/#download
Bewertung: 5   5 von 10
Listen-ID: 534

KI - Podcast Generator 1.0

Name: KI – Podcast Generator
Version: 1.0
Beschreibung: erzeugt aus einem Text (z. B. Blog-Artikel) einen gesprochenen PodCast mit zwei deutschen Stimmen (Mann und Frau) im Dialog, die die Geschichte nacherzählen bzw. moderieren. Kostenlos, ohne Anmeldung. Man kann eine WAV Datei herunterladen, die man dann z. B. mit Audacity in MP§ umwandelt und als Podcast ins Blog nimmt.
Support-E-Mail:
Support-Telefon:
Herstellerseite: https://huggingface.co/spaces/saq1b/podcastgen
JA   Link geprüft am: Do 28.08.2025
Bewertung: 0   0 von 10
Listen-ID: 1836

Der letzte Applaus

Auch als hören.

Prolog

Der Regen hatte die Straßen schon seit Stunden im Griff. Dunkle Rinnsale zogen sich über das Kopfsteinpflaster, Laternen spiegelten sich darin wie trügerische Augen. Das Stadttheater, ein ehrwürdiger Bau mit goldverzierten Türen und schweren roten Vorhängen, war an diesem Abend der hellste Ort weit und breit. Drinnen hatte man gerade Victor Danning gefeiert, den großen Star, der in der Premiere des neuen Stückes die Rolle seines Lebens gespielt hatte. Das Publikum tobte, der Applaus war ohrenbetäubend gewesen.

Nun, da die Zuschauer in die Nacht verschwunden waren, hallten die letzten Stimmen durch die Flure, ein paar Bedienstete räumten Gläser zusammen. Auf der Hinterbühne lag ein Hauch von Müdigkeit, gemischt mit Schminke, Parfum und kaltem Rauch. Bis ein Schrei die Stille zerriss.

Es war der Bühnenmanager, der die Tür zu Victors Garderobe aufstieß – und das Bild bot, das alle verstummen ließ. Victor Danning lag reglos am Boden. Der Spiegel über dem Schminktisch war zersprungen, Scherben glitzerten wie kleine Messer im Teppich. Neben ihm lag ein Zettel. Ein Abschiedsbrief. Ein Glas Whisky stand unangerührt da, die bernsteinfarbene Flüssigkeit unbewegt. Alles wirkte auf den ersten Blick klar: Selbstmord.

Doch dann kam er. Inspektor Schnurrbein. Ein Name, der schon für sich belustigend klang. Er war klein, mit einem Mantel, der schon bessere Tage gesehen hatte. Sein Hut war zerknittert, seine Schuhe quietschten leicht bei jedem Schritt. Und er hatte diese Art, den Kopf schief zu legen und zu blinzeln, als sei er nicht ganz bei der Sache. Aber alle, die ihn kannten, wussten: hinter diesem zerstreuten Auftreten steckte ein messerscharfer Verstand.

Erste Zweifel

Schnurrbein trat in die Garderobe, sah sich um, dann blieb er prompt mit dem Fuß an einer Scherbe hängen und polterte beinahe auf den Boden. „Na sowas… meine Frau sagt immer, ich sollte meine Schnürsenkel doppelt binden. Aber ich denke mir, wenn’s das Schicksal will, falle ich auch so.“ Er kicherte kurz, strich mit dem Notizbuch über das Knie, als wäre nichts gewesen, und beugte sich dann über den Teppich.

„Parfum“, murmelte er. „Ein schweres. Nicht das, was ein Mann wie Danning benutzen würde. Wissen Sie, meine Frau hat auch mal so was geschenkt bekommen – von ihrem Cousin. Und was hat sie gemacht? Sie hat’s in die Vase gekippt, weil’s ihr zu stark war. Hat zwei Wochen lang nach französischem Kaufhaus gerochen bei uns im Wohnzimmer. Aber das hier… das riecht nach jemandem, der bleiben wollte.“

Er nahm den Abschiedsbrief in die Hand, drehte ihn im Licht. „Hm. Meine Frau schreibt so ähnlich. Leicht geschwungene Linien, elegant. Aber Danning… der war doch ein Mann, der seine Briefe kurz und bündig schrieb. Kanten, keine Schleifen. Das hier ist keine Männerhand.“

Er legte den Brief zurück, schnaubte und fuhr sich durchs Haar. „Nein, nein. Hier stimmt etwas nicht. Gar nicht.“

Die Verdächtigen

Am nächsten Tag begann Schnurrbein seine Befragungen.

Da war Clara Voss, die Zweitbesetzung. Jung, ehrgeizig, aber verbittert. „Er hat mich immer übersehen“, fauchte sie. „Immer! Ich hätte die Rolle besser spielen können.“ Schnurrbein nickte verständnisvoll. „Ach, das kenne ich. Meine Frau sagt auch immer, ich könnte besser Auto fahren, wenn ich nur endlich die Brille tragen würde. Aber wissen Sie, ich trage sie nicht – und ich fahre trotzdem. Und am Ende sind wir beide heil zu Hause. Naja, meistens.“ Clara schaute ihn irritiert an, wusste nicht, ob er sie auf den Arm nahm oder wirklich verstand.

Dann Paul Gerner, der Regisseur. Er schwor, die Nacht im Büro verbracht zu haben. „Ich hatte Arbeit, Inspektor. Drehbuchänderungen.“ Schnurrbein kritzelte etwas in sein Notizbuch. „Aha. Wissen Sie, meine Frau hat mir mal gesagt: Wer nachts im Büro sitzt, hat entweder Ärger mit dem Chef – oder er versteckt was. Ich hab damals heimlich Kreuzworträtsel gemacht, weil ich im Büro meine Ruhe hatte. Aber bei Ihnen, Herr Gerner, da ist es wohl eher das andere.“ Gerner lief rot an.

Evelyn Danning, Victors Frau, trat auf wie eine Königin. Trauernd, aber makellos. Ihr Kleid war perfekt, ihr Haar saß wie gegossen. Sie sprach leise, fast tonlos: „Victor war unglücklich. Er hat nie gesagt, warum, aber… es hat ihn bedrückt.“ Schnurrbein zog die Stirn kraus. „Gnädige Frau, ich sage Ihnen was. Meine Frau hat auch mal so getan, als sei sie unglücklich. Dabei war sie nur beleidigt, weil ich vergessen hatte, die Glühbirne zu wechseln. Einen ganzen Monat saßen wir im Dunkeln im Badezimmer. Aber… da hat sie nie einen Brief geschrieben.“ Evelyn verzog keine Miene.

Und schließlich Karl Brenner, der Bühnenarbeiter. Ein Mann, der mit Schwielen an den Händen und einem krummen Rücken sein Leben lang im Schatten gestanden hatte. „Ich hab nichts gemacht“, stammelte er, „ich hab nur die Bühne abgeschlossen.“ Doch sein Blick flackerte. Schnurrbein tippte ihm auf die Schulter. „Sie sehen aus wie ich, wenn meine Frau fragt, wo das Kleingeld hin ist. Ganz so, als hätten Sie es in den Spielautomaten geworfen.“ Brenner schluckte schwer.

Die falschen Spuren

Schnurrbein wirkte, als würde er alles durcheinanderbringen. Er ließ das Notizbuch fallen, hob es mit einem Seufzen wieder auf. „Ach, meine Frau sagt immer, ich verliere alles. Aber wissen Sie, was ich nie verliere? Ein gutes Detail.“

Er notierte: Das Whiskyglas unangerührt. Ein Faden aus feinem Gewebe am Jackett des Toten – eindeutig ein Damenkleid. Ein Lippenstift im Schminktisch, derselbe Ton wie der in Evelyns Handtasche. Und in Brenners Spind: ein Taschentuch mit Schminkspuren.

„Wissen Sie, das ist wie bei den Resten im Kühlschrank“, erklärte Schnurrbein beiläufig dem Bühnenmanager. „Wenn da ein Braten liegt, aber das Gemüse fehlt – dann stimmt was nicht. Hier stimmt auch was nicht. Das Taschentuch – das liegt zu offen da. Zu sehr auf dem Präsentierteller. So, als wollte jemand, dass wir es finden.“

Clara war zu nervös, um eine Mörderin zu sein. Gerner hatte zwar ein Motiv, aber kein echtes Herz für Gewalt. Brenner war zu auffällig belastet – das passte nicht. Evelyn hingegen war so glatt, dass man sich an ihrer Oberfläche schneiden konnte.

Die feine Linie

Am nächsten Morgen begegnete Schnurrbein Evelyn erneut im Theaterfoyer. Er zog verlegen den Hut, als hätte er sie zufällig getroffen. „Gnädige Frau, entschuldigen Sie… nur noch eins…“ – er blätterte hektisch in seinem Notizbuch, als habe er etwas verloren, fand dann einen Zettel mit einem Einkaufsplan („Milch, Brot, Katzensand“) und legte ihn wieder weg. Schließlich blickte er sie an. „Dieser Lippenstift – exakt derselbe, wie in der Garderobe. Und Ihr Parfum… derselbe Fleck im Teppich. Ach, und dieser Brief. Das ist Ihre Handschrift. Nicht die Ihres Mannes.“

Evelyns Gesicht verhärtete. „Sie irren sich, Inspektor.“

Schnurrbein lächelte schief. „Ach, wissen Sie, meine Frau sagt immer, ich irre mich bei den Lottozahlen. Aber beim Kleingeld im Glas? Da hab ich noch nie daneben gelegen. Ihr Mann wollte Sie verlassen. Für Clara. Deshalb haben Sie ihn vergiftet. Der Spiegel, der Brief – alles Theater. Aber die Kleinigkeiten verraten alles.“

Er zählte sie an den Fingern ab: „Das unangerührte Glas. Der Parfumfleck. Die Handschrift. Niemand hat Sie im Foyer gesehen. Sie waren bei ihm, in der Garderobe.“

Evelyns Maske zerbrach. „Er hätte mich ersetzt, einfach fortgeworfen. Nach all den Jahren.“

Schnurrbein nickte traurig, zog einen zerknitterten Zettel aus der Tasche. „Meine Frau schreibt mir manchmal Einkaufslisten. Da steht dann: Brot, Butter, und vor allem: vergiss die Kleinigkeiten nicht. Tja… und genau das ist’s, gnädige Frau. Es sind immer die Kleinigkeiten.“


WinMerge 2.16.50.2

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Name:

WinMerge

Version: 2.16.50.2
Beschreibung: quelloffene Software zum Vergleichen von Dateien oder ganzen Ordnerstrukturen. Stellt die unterschiede grafisch dar. Vergleichbar mit dem NPP Compare Plugin, aber besser
Lizenzgeber: Winmerge Projekt
Support-E-Mail: support@winmerge.org
Support-Telefon:
Lizenz-Art: GPL-Lizenz, kostenfrei
Lizenzquelle: im Installationspaket
Installations-Ziele: Client oder AVD
Herkunft: Github
Herstellerseite: https://github.com/WinMerge/winmerge/releases
Bewertung: 8   8 von 10
Listen-ID: 575

Die letzte Lieferung

Prolog

Die „Nordversand GmbH“ war ein Großhändler mit einem Ruf für Zuverlässigkeit. Von ihrem Standort am Rand von Stuttgart aus belieferte sie Kunden in ganz Europa mit technischen Komponenten, Maschinenzubehör und Spezialwerkzeugen. Doch hinter der Fassade aus Ordnung und Effizienz begann sich ein Schatten auszubreiten.

Es begann harmlos. Eine Lieferung nach Wien kam doppelt an. Ein Kunde in Lyon erhielt Ware, die nie bestellt worden war. Die Buchhaltung entdeckte eine Rechnung über 38.000 Euro – ausgestellt an eine Firma namens „Nordbyte Solutions“, die es nicht gab. Die IT meldete verdächtige Zugriffe auf das CRM-System – über ein VPN aus Salzburg.

Clara Stein, Geschäftsführerin der Nordversand, rief ihre Führungskräfte zusammen. Im Besprechungsraum saßen Henrik Baum (IT-Leiter), Oliver Kern (Logistikchef), Nina Falk (Buchhaltung) und Leo Brandt (Außendienst). Die Stimmung war angespannt.

„Wir haben ein Sicherheitsproblem“, begann Henrik. „Jemand hat sich mit Admin-Rechten Zugriff auf unsere Systeme verschafft. Die Spur führt zu einem VPN-Server in Salzburg.“

Leo hob die Hand. „Ich war letzte Woche dort – privat. Ich hatte keinen Laptop dabei.“

„Und trotzdem wurde von deinem Account eine Bestellung ausgelöst“, sagte Henrik. „An Nordbyte Solutions. Die Adresse ist ein leerstehendes Bürogebäude.“

Clara sah Leo scharf an. „Wie erklärst du das?“

Leo schwieg.

Nina meldete sich zu Wort. „Ich habe eine Rechnung gesehen, die doppelt verbucht wurde – mit einer abweichenden Kontonummer. Das ist mir erst beim Monatsabschluss aufgefallen.“

„Und wer hat die Rechnung freigegeben?“ fragte Clara.

„Das System zeigt Oliver Kern als Freigeber“, antwortete Nina. „Aber das Datum passt nicht. Oliver war da auf einer Messe in Hamburg.“

Henrik überprüfte die Logdateien. „Die Freigabe erfolgte von einem internen Rechner – aus dem Buchhaltungsbüro.“

„Mein Rechner war zur Wartung“, sagte Nina. „Henrik, du hast ihn abgeholt.“

„Stimmt“, sagte Henrik. „Aber ich habe ihn nur weitergegeben – an unseren externen Techniker.“

„Wer hat den beauftragt?“ fragte Clara.

„Ich“, sagte Henrik. „Er heißt Tobias Rehm. Ich kenne ihn aus einem früheren Projekt.“

Clara stand auf. „Wir müssen die Polizei einschalten.“

Henrik winkte ab. „Ich habe noch etwas gefunden.“ Er öffnete eine Datei: „Lieferstatus_final.xlsx“. Darin waren Lieferungen aufgeführt, die nie stattgefunden hatten – aber abgerechnet wurden. Die Datei war zuletzt bearbeitet worden von einem Benutzer namens „c.stein“.

„Das kann nicht sein“, sagte Clara. „Ich habe nie mit dieser Datei gearbeitet.“

Henrik lächelte. „Ich weiß. Der Benutzer wurde manipuliert. Die Datei stammt von einem USB-Stick – gefunden in deinem Büro.“

Stille.

„Ich habe ihn nicht dort hingelegt“, sagte Clara. „Jemand will mir etwas anhängen.“

Henrik nickte. „Genau das dachte ich auch. Und dann habe ich mir die Sicherheitskameras angesehen.“

Er spielte ein Video ab. Zu sehen war, wie jemand spätabends das Büro betrat – mit einem USB-Stick in der Hand. Die Person trug eine Nordversand-Jacke. Das Gesicht war nicht zu erkennen, aber die Körperhaltung war eindeutig.

„Oliver Kern“, sagte Henrik leise.

Oliver stand auf. „Ich wollte nur zeigen, wie unsicher unser System ist. Ich wollte, dass ihr endlich zuhört.“

Zwei Wochen zuvor

Oliver saß allein im Lagerbüro. Die Halle war leer, das Licht gedimmt. Auf dem Bildschirm blinkte ein Fenster: „Zugriffsrechte erweitern – Admin-Modus aktiv“. Er hatte lange darüber nachgedacht. Die letzten Monate waren frustrierend gewesen. Seine Vorschläge zur Optimierung der Lieferkette wurden ignoriert, sein Budget gekürzt, seine Abteilung übergangen.

„Wenn sie nicht zuhören, muss ich sie zwingen“, murmelte er.

Er hatte sich Zugang zu einem alten VPN-Server verschafft, den die IT nie richtig abgeschaltet hatte. Von dort aus konnte er sich als Leo einloggen – dessen Passwort hatte er zufällig gesehen, als dieser es auf einem Post-it am Monitor kleben ließ. Die Bestellung an „Nordbyte Solutions“ war ein Test. Niemand sollte Schaden nehmen – nur ein paar Daten, ein paar falsche Buchungen. Ein Weckruf.

Doch dann wurde es komplizierter. Der externe Techniker Tobias, den Henrik beauftragt hatte, war neugierig geworden. Er hatte Fragen gestellt, sich tiefer ins System gegraben, und plötzlich war Oliver nicht mehr allein. Die Kontrolle entglitt ihm.

Die Eskalation

Am nächsten Tag meldete sich ein Kunde aus Dänemark. Er hatte eine Lieferung erhalten, die nie bestellt worden war – exakt die Ware, die über „Nordbyte Solutions“ verbucht worden war. Clara war fassungslos. „Das ist kein Test mehr“, sagte sie. „Das ist Betrug.“

Henrik entdeckte weitere Unregelmäßigkeiten: E-Mails, die scheinbar von Clara stammten, aber nie von ihrem Account verschickt wurden. Eine davon enthielt eine Freigabe für eine Zahlung über 48.000 Euro – an ein Konto in Estland.

„Das ist nicht mein Stil“, sagte Clara. „Ich würde nie eine Zahlung ohne Rücksprache freigeben.“

Henrik überprüfte die Metadaten. Die E-Mail war über einen internen Server verschickt worden – mit gefälschter Absenderadresse. Der Zugriff erfolgte über ein Gerät, das zuletzt im Lagerbereich aktiv war.

„Oliver hat dort sein Büro“, sagte Nina leise.

Henrik begann, die Bewegungsdaten der Mitarbeiterausweise auszuwerten. Oliver war in den letzten zwei Wochen mehrfach spätabends im Gebäude gewesen – zu Zeiten, in denen er laut Dienstplan nicht hätte da sein dürfen.

Die Konfrontation

Die Geschäftsführung entschied sich, Oliver zur Rede zu stellen. In einem vertraulichen Gespräch mit Clara und Henrik gestand er schließlich: „Ich wollte nie Schaden anrichten. Ich wollte nur, dass ihr versteht, wie verletzlich wir sind.“

„Du hast uns gezeigt, wie wichtig Sicherheit ist“, sagte Clara ruhig. „Aber du hast auch Vertrauen zerstört.“

Oliver wurde suspendiert. Die Polizei übernahm die Ermittlungen. Die Beweise waren erdrückend: Logdateien, Videoaufnahmen, manipulierte Dateien, gefälschte E-Mails. Doch das Motiv blieb rätselhaft.

In einem letzten Gespräch mit Henrik sagte Oliver: „Ich habe gesehen, wie leicht es ist, alles zu manipulieren. Und ich habe gehofft, dass ihr es auch seht.“

Die Wendung

Zwei Tage später meldete sich Tobias Rehm, der externe Techniker. Er hatte bei der Durchsicht der Serverprotokolle etwas entdeckt: ein versteckter Prozess, der Daten in Echtzeit an eine externe Adresse sendete – nicht nach Estland, sondern nach Frankfurt.

Henrik war alarmiert. „Das war nicht Oliver“, sagte er. „Er hat das System manipuliert – aber nicht diesen Prozess.“

Die Spur führte zu einem zweiten VPN-Zugang – eingerichtet über einen Admin-Account, der nie offiziell existierte. Die Zugangsdaten stammten aus einem Backup, das vor drei Jahren erstellt worden war – von Henrik selbst.

Clara konfrontierte Henrik. „Was hast du getan?“

Henrik schwieg lange. Dann sagte er: „Ich wollte ein Sicherheitsnetz. Einen Weg, um alles zu überwachen. Aber jemand hat es benutzt – ohne mein Wissen.“

Die Polizei ermittelte weiter. Am Ende stellte sich heraus: Tobias Rehm hatte sich über das Backup Zugang verschafft. Er hatte Oliver beobachtet, seine Aktionen kopiert – und parallel ein eigenes System aufgebaut, um Daten zu verkaufen.

Auflösung

Der Täter war nicht Oliver Kern – sondern Tobias Rehm, der externe Techniker. Oliver hatte das System manipuliert, um auf Missstände hinzuweisen. Tobias nutzte die Gelegenheit, um echten Schaden anzurichten.

Die Hinweise waren subtil gestreut:

  • Die parallelen VPN-Zugriffe.
  • Die E-Mails mit gefälschter Absenderadresse.
  • Die Zahlung nach Estland – ein Ablenkungsmanöver.
  • Der versteckte Prozess im Server.
  • Das Backup von Henrik – das Tobias missbrauchte.

Oliver wurde freigesprochen. Tobias wurde verhaftet. Clara führte neue Sicherheitsrichtlinien ein. Und Nordversand lernte, dass Vertrauen nicht nur ein Wert ist – sondern eine Verantwortung.

Wenn du möchtest, kann ich diese Geschichte als PDF oder Word-Datei exportieren oder eine Fortsetzung schreiben – etwa aus Sicht der Ermittler oder mit einem neuen Fall. Sag einfach Bescheid!


Die Geschichte von Kappel

Jetzt auch als hören.

Die Gründung

Unter dem gewaltigen Bogen des Viadukts hallten die Hammerschläge der Zimmerleute wider. Balken wurden geschleppt, Steine aufgeschichtet, Wagen rumpelten über das unebene Pflaster. Überall lag der Geruch von frischem Holz in der Luft.

„Los, halt den Balken fester!“, rief Hans, der kräftige Bauherr, während sein jüngster Sohn mit aller Kraft das Holz stützte. „Heute wächst nicht nur ein Haus, heute wächst unsere Zukunft!“

Frauen kneteten Teig, stellten Krüge mit Wasser bereit und reichten Brotstücke an die Arbeiter. Kinder rannten lachend zwischen den Stapeln umher, ließen Holzspäne wie kleine Schätze durch die Finger rieseln.

Ein alter Mann, auf seinen Stock gestützt, sah dem Treiben mit glänzenden Augen zu: „Dies hier“, murmelte er, „wird Heimat. Unsere Heimat.“
Und so erhob sich Kappel – nicht nur aus Balken und Steinen, sondern aus Hoffnungen und Träumen.

Das goldene Eisenbahnzeitalter

Ein schriller Pfiff durchschnitt die Luft, Rauch stieg auf, als der erste Zug in Kappel einfuhr. Die Erde bebte unter den Eisenrädern, und die Menge brach in Jubel aus.

„Seht nur!“, rief ein Junge, der mit großen Augen die Lok verfolgte. „Sie spuckt Wolken aus wie ein Drache!“
Ein Händler lachte und entgegnete: „Und sie bringt mir Kunden aus Städten, von denen ihr bisher nur gehört habt.“

Der Bahnhof wurde zum Herzstück der Stadt. Verliebte verabschiedeten sich unter Tränen, Kinder rannten den Waggons nach, und Reisende erzählten am Marktplatz von fernen Ländern.
Mit jedem Zug kam neues Leben nach Kappel – und die Menschen fühlten, dass ihre Stadt mehr war als ein kleiner Fleck auf der Karte.

Das Straßenfest

Ein warmer Sommerabend verwandelte Kappel in ein Meer aus Lichtern. Überall brannten Fackeln, Musikanten spielten, und auf den Tischen stapelten sich Brotlaibe, Käse und Krüge voll Bier.

„Kommt her, meine Freunde!“, rief der Bäcker, „kostet mein bestes Brot – frisch aus dem Ofen!“
Ein kleines Mädchen, mit einem Zuckerapfel in der Hand, kicherte: „Papa, darf ich noch tanzen?“ – „Tanz, mein Kind, die Nacht gehört uns allen!“

Feuerwehrmänner brieten Würste über offenem Feuer, junge Paare schauten sich tief in die Augen, während sie zum Klang der Geigen tanzten.
An diesem Abend gab es weder Arm noch Reich. Kappel war eins, und in den Herzen der Menschen brannte das Gefühl, dass ihre Stadt auf dem Höhepunkt ihrer Blüte stand.

Die Moderne zieht ein

Lastwagen mit aufgemalten Wolkensymbolen rollten über das Kopfsteinpflaster. Männer in Anzügen stiegen aus, trugen glänzende Geräte und stapelten Kisten voller Technik auf dem Marktplatz.

„Server“, erklärte einer von ihnen stolz, „euer ganzes Wissen wandert nun in die Cloud.“
Ein alter Mann runzelte die Stirn: „Früher vertrauten wir auf unsere Hände, nicht auf Maschinen.“
Doch die Jugend drängte vor, staunte über die Bildschirme und flüsterte: „Das ist die Zukunft.“

Die Glocke der Kirche läutete, als wolle sie mahnen, die Tradition nicht zu vergessen. Doch Kappel stand an einem Scheideweg – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Holz und Daten, zwischen Herz und Technik.

Das Unheil beginnt

Eines Nachts hallte ein Schrei durch die Gassen. Ein Wagen brannte, Blaulicht flackerte an den Fassaden, und die Menschen drängten sich an die Fenster.

„Ein Überfall!“, rief jemand, „sie haben den Postwagen genommen!“
Polizisten stürmten heran, doch die Täter waren längst verschwunden. Zurück blieb nur der beißende Geruch von Rauch und das Zittern derer, die es gesehen hatten.

„Wenn so etwas hier geschehen kann…“, murmelte eine Frau, „wer schützt uns dann noch?“
Mit dieser Nacht war ein Keim der Angst gesät. Vertrauen wich Misstrauen, und ein dunkler Schatten legte sich über die Straßen von Kappel.

Der große Brand

Ein Funke genügte. Innerhalb weniger Minuten stand die stolze Brauerei in Flammen. Rauchschwaden verdunkelten den Himmel, die Hitze trieb die Menschen zurück.

„Wasser! Mehr Wasser!“, rief ein Feuerwehrmann, doch die Flammen leckten schon an den Mauern. Kinder weinten, Männer versuchten verzweifelt, Fässer aus den Flammen zu retten.
„Alles verloren“, schluchzte der Braumeister, „unsere Geschichte, unser Stolz… alles.“

Als die Mauern krachten und das Dach in sich zusammenbrach, war es, als stürzte auch ein Stück Kappels Seele ein. Mit der Brauerei verbrannte die Erinnerung an Gemeinschaft und Tradition.

Abriss nach dem großen Brand

Die Flammen hatten nur verkohlte Mauern zurückgelassen, der einst stolze Bau war ein Trümmerhaufen. Am Morgen krochen Nebelschwaden über das Kopfsteinpflaster, als die schweren Maschinen anrollten. Grell erleuchteten Scheinwerfer die Nacht, während Bagger ihre Schaufeln in das zerbröckelte Gemäuer gruben.

„Wir können es nicht mehr retten“, murmelte der Bürgermeister, die Hände tief in den Taschen vergraben.
Ein Arbeiter nickte stumm, bevor er den Stahlarm des Baggers senkte. Stein auf Stein krachte in sich zusammen, und Staubschwaden stiegen in den Nachthimmel.

Die Menschen von Kappel standen schweigend am Rand der Straße. Manche hielten die Hände der Kinder, andere wischten sich verstohlen Tränen aus den Augen.
Mit jedem Hieb verschwand ein weiteres Stück Geschichte, doch es war auch der Beginn eines neuen Kapitels. Das Alte musste weichen – damit irgendwann vielleicht wieder Neues wachsen konnte.

Das Unglück breitet sich aus

Zuerst war es nur ein Flüstern: „Das Wasser schmeckt anders…“ Dann kamen die Krankheiten. Kinder wurden fiebrig, Tiere starben, und die Bauern standen hilflos vor verdorrten Feldern.

„Es ist das Wasser“, sagte ein Arzt ernst, „es vergiftet uns.“
Die Menschen schauten entsetzt auf den Fluss, der einst Leben brachte. Nun wurde er zur Quelle des Todes.

Dann kam die Flut. Regen fiel unaufhörlich, und der Fluss schwoll an, bis er die Ufer sprengte. Straßen wurden überschwemmt, Häuser von den Wellen fortgerissen.
„Alles, was wir hatten… fortgespült“, schluchzte eine Mutter, während sie ihr Kind an sich drückte.

Verfall und Verlassenheit

Die wenigen, die geblieben waren, gaben schließlich auf. Sie packten ihre Habseligkeiten und verließen die Stadt. Fenster zerbrachen, Dächer stürzten ein, und das Gras wuchs durch die Risse im Pflaster.

„Komm, Vater, wir müssen gehen“, sagte ein Sohn, als sie an ihrem verlassenen Haus vorbeigingen.
Der Alte drehte sich noch einmal um: „Dies war mein Leben… und nun ist es Staub.“

Die Turmuhr schlug ein letztes Mal, dann blieb sie stehen. Der Wind zog durch die leeren Straßen und wurde zum einzigen Erzähler, der von den einst glorreichen Tagen berichtete.

Eiszeit nach Verfall und Verlassenheit

Kappel war längst nur noch eine Erinnerung, als der Frost kam. Zuerst feiner Schnee, dann Stürme, die Häuser und Brücken unter weißen Schichten begruben. Eisenbahnwaggons erstarrten zu gespenstischen Silhouetten, Fenster zerbarsten unter der Kälte, und die Natur zog einen Mantel aus Eis über die verlassenen Straßen.

Der Bahnhof – einst Tor zur Welt – stand als schwarzes Gerippe gegen das Blau der endlosen Winterlandschaft. Doch selbst im gefrorenen Schweigen brach eines Tages ein neues Unheil hervor: Feuer, das sich trotz der Kälte durch das alte Dach fraß. Flammen leckten an den hölzernen Balken, als ob Kappel noch einmal einen letzten, verzweifelten Schrei in den Himmel sandte.

Niemand war mehr da, um es zu löschen. Der Schnee fiel weiter, deckte Ruinen und Glut zu, bis die Stille zurückkehrte. Kappel war nun nicht nur verlassen – es war in der Zeit eingefroren, eine Geisterstadt aus Eis, Feuer und Erinnerung.

Die Wüste Kappel

Am Ende blieb nur Staub. Der Wind blies Sand durch die zerfallenen Mauern, legte sich über verrostete Autos und geborstene Fenster. Kappel war nicht mehr die Stadt voller Lachen und Musik – sie war eine Wüste aus Stein und Schweigen.

„War hier wirklich einmal Leben?“, fragte ein vorbeiziehender Wanderer ungläubig.
Ein anderer nickte: „Ja… und man sagt, es war eine Stadt voller Freude.“

Kein Glockenschlag, kein Kinderlachen – nur das Heulen des Windes. Doch wer innehielt, spürte es noch: Kappel war nicht tot. Es lebte weiter in Geschichten, die man sich an fernen Orten zuflüsterte, als Legende vom Aufstieg, Glanz und Untergang einer Stadt.


Game Changer Gender Changer: Gendern für Fortgeschrittene

Früher war alles einfacher. Man schrieb „Liebe Leser“ und alle fühlten sich irgendwie gemeint – außer den Leserinnen, den Lesenden, den Leseyx und dem einen Esel, der zufällig ins Klassenzimmer gelaufen war. Heute reicht das nicht mehr. Wer nur „Leser“ schreibt, outet sich sofort als sprachlicher Neandertaler mit Holzkeule und Wählscheibentelefon. Willkommen im Zeitalter des Game Changer Gender Changer: dem olympischen Hochleistungssport des Genderns.

Die Einsteigerklasse kennt man: Sternchen, Doppelpunkte, Schrägstriche. „Mitarbeiter*innen“, „Kund:innen“ oder der Klassiker „Student/innen“. Aber das ist ungefähr so, als würde man beim Yoga nur den herabschauenden Hund machen und sich dann erleuchtet fühlen. Fortgeschrittenes Gendern verlangt mehr: kreative Komposita, akustische Stolperfallen und grammatikalische Konstruktionen, die selbst Goethe im Grab gegen die Sargwand boxen lassen.

Ein Beispiel?
„Alle, die sich als Teilnehmendex identifizieren, mögen bitte ihre Bewerbungsunterlag-yx abgeben.“
Wer das laut vorliest, klingt wie ein fehlerhafter Sprachchip im Staubsaugerroboter – aber hey, es inkludiert wirklich ALLE. Sogar die Katze.

Besonders beliebt ist das Gendern in offiziellen Dokumenten. Da liest man dann Sätze wie:
„Der/die/das Bewerber:in (m/w/d/∞) verpflichtet sich, die Einverständniserklärung der Eltern, Sorgeberechtigten oder gesetzlichen Vertretungspersonyx vorzulegen.“
Da fragt man sich: Muss ich jetzt Jura studieren oder reicht ein Survival-Kurs in Bürokratie-Deutsch?

Aber keine Sorge: Für Fortgeschrittene gibt es auch Hilfsmittel.

  • Gender-Apps, die automatisch jedes Wort in eine inklusive Katastrophe verwandeln.
  • Gender-Bingo, bei dem man bei jedem Sternchen einen Schnaps trinkt. (Warnung: Lebensgefahr nach zwei Absätzen Uni-Broschüre.)
  • Gender-Sudoku, bei dem man entscheiden muss, ob „Arzt“, „Ärztin“, „Ärzt*in“, „Arzt:in“ oder „Arztinx“ die richtige Lösung ist.

Das Schöne ist: Irgendwann sind wir alle Profis. Dann werden wir Texte lesen, die klingen wie der Quellcode eines kaputten Druckers, und sagen: „Ach, wie inklusiv!“ Die Sprache wird sich verändern, wir werden uns daran gewöhnen – und wer weiß, vielleicht kommt in 50 Jahren die nächste Revolution: das Gendern der Emojis. Dann ist das lachende Smiley nicht mehr nur lachend, sondern auch lachend*, lachend:, lachend_/ und lachend∞.

Bis dahin gilt: Wer gendern will, soll es tun. Wer nicht, der lässt es. Und alle anderen können sich zurücklehnen und mit Popcorn zusehen, wie Sprachwissenschaftler, Politiker und Stammtischphilosophen im Gender-Ringkampf aufeinandertreffen.

Gendern für Fortgeschrittene im Alltag

Es gibt Menschen, die joggen zum Spaß. Andere lernen freiwillig Chinesisch. Und dann gibt es noch jene, die sich in die Königsdisziplin wagen: Gendern im Alltag. Für Anfänger reicht es, wenn man „Liebe Kolleg:innen“ sagt. Für Fortgeschrittene fängt der Spaß aber erst an, wenn die WhatsApp-Nachricht an die Nachbarschaftsgruppe klingt wie ein KI-generiertes Rätsel.

Ein Beispiel:
„Hallo liebe Grillfreundinnx, bitte bringt eure Partner:innen, Partnerinnens, Partneri… ach, alle, die sich vom Rauch angesprochen fühlen, einfach mit.“
Der Grill ist noch kalt, aber die Diskussion ist schon am Glühen.

Im Büro sieht es nicht besser aus. Die Chefin ruft:
„Alle Projektmanager:innen, Projektmanageri…nen? – Also, die, die Deadlines verwalten, bitte ins Meeting!“
Darauf meldet sich der Praktikant: „Zählt mein Goldfisch auch? Der organisiert immerhin meine Gedanken.“

Und die Schule? Ein Paradies für fortgeschrittenes Gendern!
„Liebe Schüler:innen und Schüleri-X-Y-Z – oh, ihr wisst schon, wer gemeint ist – bitte gebt die Hausaufgaben ab.“
Die Hälfte der Kinder ist verwirrt, die andere Hälfte lacht. Nur der eine Schüler, der sich als Einhorn identifiziert, schreibt stolz „Hier!“ und gibt sein Regenbogen-Arbeitsblatt ab.

Im Supermarkt wird’s richtig sportlich:
„Sehr geehrte Kund*innen, Kund:innen, Kundx und alle weiteren Konsumierenden: Heute 20% Rabatt auf Wurst, vegetarische Wurst, vegane Wurst, wurstartige Produkte und Identitäts-Wurst!“
Die Schlange an der Kasse ist nicht lang, weil alle so begeistert einkaufen – sondern weil die Lautsprecher-Durchsage 17 Minuten dauert.

Absurder wird’s beim Arztbesuch:
„Sind Sie Patient, Patientin, Patient:in, Patient*innx oder eher ein Mensch mit temporärem Gesundheitsoptimierungsbedarf?“
„Äh… ich hab nur Schnupfen.“
„Gut, dann kreuzen Sie bitte Feld 47c an.“

Alltag im Gender-Chaos

Gendern im Alltag ist wie Yoga auf Glatteis: Man rutscht ständig aus, aber irgendwer sagt, es sei gesund. Wer wirklich fortgeschritten ist, merkt das spätestens morgens an der Ampel.

„Achtung, liebe Ampelgänger:innen, Ampelgehende, Ampel-benutzendex Lebensformyx – bitte jetzt gehen!“
Die Ampel ist längst wieder rot, aber der Lautsprecher hat noch nicht fertig. Einige warten artig, andere schlafen ein, und ein Tourist denkt, er sei bei einem Hörspiel von Kafka gelandet.

Beim Bäcker geht’s ähnlich weiter:
„Die nächste Kundinnex bitte. Möchten Sie ein Schrippinnx, ein Schrippendex oder ein Schripp-ähnliches Teilchen?“
Der Kunde nickt nervös und zeigt einfach aufs Croissant, weil er Angst hat, noch eine Zusatzkategorie freizuschalten.

Besonders fortschrittlich ist der öffentliche Nahverkehr. In der U-Bahn tönt es:
„Liebe Fahrgast:innen, Fahrgästinnen, FahrgästX, Fahrgastoidex – bitte beachten Sie, dass die Türen nur schließen, wenn sich ALLE mitgemeint fühlen.“
Daraufhin bleibt die Bahn 45 Minuten stehen. Am Ende fährt sie nur los, weil der Lokführer sagt: „Mir doch egal, ich bin Lokführer*innensX!“

Im Kindergarten kommt der große Praxistest. Die Erzieherin ruft:
„Alle Spielzeugbenutzend:innen bitte aufräumen!“
Die Kinder fragen: „Meinen Sie uns oder auch die Puppen?“ – „Natürlich auch die Puppen!“ – „Und die Bauklötze?“ – „Selbstverständlich!“
Am Ende räumt niemand auf, weil die Kinder noch die juristische Definition von ‚Spielzeugbenutzend‘ diskutieren.

Und zuhause, beim Smart Speaker, wird’s dann richtig wild:
„Alexa, spiel Musik!“
„Meinten Sie: Musik für Hörer:innen, Hörende, Hörgestalten oder klanginteressierte Lebensformyx?“
„Alexa… bitte nicht.“
„Entschuldigung, Ihr Befehl ist nicht genderkonform. Vorgang abgebrochen.“
Die Familie isst dann schweigend ohne Musik, während Alexa im Hintergrund verzweifelt versucht, ein gendergerechtes Playlist-Update herunterzuladen.

Fazit

Gendern im Alltag ist wie ein IKEA-Regal. Die Idee klingt super, die Umsetzung ist ein Abenteuer, und am Ende fehlt immer eine Schraube – oder ein Pronomen. Aber hey: solange wir uns darüber amüsieren können, ist die Welt vielleicht gar nicht so kompliziert.

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Fortgeschrittenes Gendern im Alltag ist wie ein Computerspiel auf Endgegner-Niveau. Man kämpft sich durch Ampeln, Durchsagen, Einkaufslisten und digitale Assistent:innen. Der Preis: Kopfschütteln. Der Gewinn: Ein unbezahlbarer Abend mit Freunden, die alle beim Erzählen dieser Anekdoten lachend unter dem Tisch liegen.


Remotedesktop msi wird auch eingestellt

Für Azure virtual Desktops benötigt man einen Client. Nachdem schon im Mai 2025 die Store App „Remotedesktop“ eingestellt wurde (rotes Symbol), zieht Microsoft nun konsequent auch die remotedesktop.msi (x64) im März 2026 aus dem Verkehr.

  • Der Remote Desktop Client (.MSI) (rotes Symbol) für Windows wird am 27. März 2026 das Ende des Supports erreichen.
  • Bis zu diesem Datum erhält der Client weiterhin Sicherheitsupdates. Danach wird er nicht mehr unterstützt und auch nicht mehr zum Download angeboten.
  • Microsoft empfiehlt, rechtzeitig auf die neue Windows App umzusteigen, die AVD, Windows 365 und Microsoft Dev Box in einer einheitlichen Oberfläche integriert

Wer die Windows app nicht jedesmal herunterladen oder beispielsweise über Intune oder andere Werkzeuge ausrollen möchte, dem ist mit der unter Windows 11 integrierten Winget Software von Microsoft geholfen:

Offline installer .msix: winget download --id Microsoft.WindowsApp
Online Installer: winget dnstall --id Microsoft.WindowsApp
Deinstallieren: winget uninstall --id Microsoft.WindowsApp

Wichtig: Für den Zugriff auf die On-Prem Remote Desktop Server wird weiterhin die in Windows 11 integrierte MSTSC.exe benötigt. Wer es versehentlich deinstalliert hat in der Systemsteuerung, findet das Reparaturprogramm bei Microsoft (setup.exe)


PhonerLite 3.32.0.0

pic
Name:

PhonerLite

Version: 3.32.0.0
Beschreibung: SIP IP-Telefonie Softphone VoIP-Client Freeware, zur Anbindung an SIP-Telefonanlagen oder Fritz!Boxen, benutzt Mikrofon und Lautsprecher vom PC/Notebook für Audio. 64-Bit Version verfügbar und empfohlen.
Lizenzgeber: Heiko Sommerfeldt
Support-E-Mail: support@phoner.com
Support-Telefon:
Lizenz-Art: kostenfrei
Lizenzquelle: im Installationspaket
Installations-Ziele: Client oder AVD
Herkunft: Internet
Installationsart: Deploy, Repack
Herstellerseite: https://lite.phoner.de/index_de.htm
Bewertung: 8   8 von 10
Listen-ID: 175

Remotedesktop 1.2.6424.0

Name:

Remotedesktop

Version: 1.2.6424.0
Beschreibung: bald eol – Azure Virtual Desktop Client (AVD, .msi x64). Für den Zugriff auf On-Prem RDP-Sever oder Windows Clients ist stattdessen MSTSC (Remote Desktop Client für Windows) als Win32 Programm vorinstalliert. Die Remotedesktop app aus dem Microsoft Store muss seit Mai 2025 deinstalliert sein. Die Remotedesktop.msi (rotes Symbol) kann noch bis 26. März 2026 für AVD genutzt werden.
Lizenzgeber: Microsoft
Support-E-Mail: support@microsoft.com
Support-Telefon: 0800 808 8014
Lizenz-Art: in Windows enthalten
Lizenzquelle: im Installationspaket
Installations-Ziele: Client oder AVD
Herkunft: Internet
Herstellerseite: https://learn.microsoft.com/de-de/previous-versions/remote-desktop-client/connect-windows-cloud-services?tabs=windows-msrdc-msi
JA   Link geprüft am: Do 21.08.2025
Bewertung: 7   7 von 10
Listen-ID: 608