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Azure Windows virtual Desktop meist günstiger als Terminalserver
Wer keine neue Server #Hardware kaufen und BSI konform im eigenen Haus betreiben möchte, kann die benötigte Hardware und das Drumherum bei Microsoft mieten. Die Plattform heißt: Microsoft Azure.
RDS- oder Terminalserver (bzw. Citrix-) Farm
Bisher hat man dazu entweder schon Terminalserver eingesetzt oder eingeführt, damit der Zugriff auf die per Internet-VPN erreichbaren Dienste auch bei schwächeren Leitungen performant bedienbar waren. In #Azure (bzw. bei aktuellen Betriebssystemversionen spricht man von #RDP (Remote Desktop) Diensten oder Remote Desktop Services RDS.
Zum Betrieb der Dienste muss man also einen oder mehrere Windows Server mit RDS Diensten anmieten. Über einen Session Broker erfolgte die Verteilung der Sessions.
Als Betriebssystem kommt ein Multi-Session fähiges Windows Server Betriebssystem zum Einsatz (das ebenfalls monatlich bezahlt werden muss).
Zusätzlich wird pro User eine Remote Desktop Zugriffslizenz benötigt - beim Betrieb unter Azure mit Software-Assurance.
Alternativ kann man eine VDI Infrastruktur aufbauen und Windows Desktop-Betriebssysteme virtuell vom Server betreiben oder streamen, die aber wiederum eine Software-Assurance über ALLE Lizenzen erfordert.
WVD oder Windows virtual desktop
Der Windows Virtual Desktop Service wird hierbei aus der Cloud bezogen und ausgeführt. Der Administrator lizensiert und konfiguriert einen sogenannten WVD-Pool und gibt wie üblich die Nutzungszeit (Stunden pro Monat) an. Für Arbeiten ausserhalb der Kernzeit kann ebenfalls eine Anzahl von Maschinen bereitgestellt werden. Um die notwendige Hardware dahinter kümmert sich Microsoft. Man mietet also keine drei Terminalserver an, sondern z. B. 40 WVDs.
Azure stellt Windows 10 Business oder Enterprise (Multisession, das gibts nur in Azure) zur Verfügung. Der Zugriff erfolgt über das RDP Protokoll.
Der Administrator muss also - wie bei Terminalservern, die Software für alle Clients - wie beim Terminalserver pro Pool nur einmal installieren.
Außerdem spart man die RDP-Zugriffslizenzen.
Die Lizenz für das verwendete Betriebssystem muss über einen passenden Microsoft 365 Plan bereit gestellt werden.
Voraussetzungen
Damit das Ganze funktioniert, werden folgende Dinge benötigt:
* Ein Microsoft Azure Tenant für das Unternehmen
* für jeden User eine Microsoft 365 Business Premium Lizenz (enthält Exchange Online Postfach, Office und erweiterten Virenschutz und mehr... - Alternativ kann ein E3 Plan eingesetzt werden, aber !Achtung! Microsoft 365 E3 und nicht Office 365 E3! Nur der Microsoft 365 E3 Plan erlaubt WVD)
* Office muss eingerichtet sein und das Active Directory mit dem Azure-AD synchronisiert.
* Windows Virtual Desktop Pool muss in Azure lizensiert (gemietet) und konfiguriert werden. Hat man mehrere Anwendungsszenarien, legt man mehrere Pools an (Beispiel: Desktops mit Office Nutzung und Desktops ohne.
* Andere Azure Server für die restliche Infrastruktur (DC, Print, File, SQL, Service Tiers, Archivserver...)
Zugriff von überall
Ähnlich wie Exchange online sind Desktops mit AVD von überall im Internet erreichbar. Die notwendigen Gatewaydienste stellt Microsoft zur Verfügung.
Zur Absicherung (Mehr-Faktor-Authentifizierung) kann die Microsoft Authenticator App benutzt werden. Alternativ kann (und wird in den meisten Umgebungen) die Azure vpn Einwahl zusätzlich genutzt.
Kostenbetrachtung 40 User Beispiel, Listenpreise
Wer ohnehin Microsoft Office und ein Exchange Postfach benötigt, für den ist WVW günstiger als der Betrieb von Terminalservern in Azure. Dabei kostet ein Pool für das Rechenbeispiel mit 40 Usern etwa das gleiche, wie ein Terminalserver.
Für 40 User braucht man aber mindestens 2 Terminalserver und für jeden User auch nochmal eine RDP User CAL mit Software Assurance:
* Wenn ein typischer Terminalserver rund 450 kostet pro Monat (also 2 für die 40 User mit 900pm), die RDS-Cal 130 + 30 pro Jahr (6.400 im ersten, 1200 in den Folgejahren), liegt eine typische WVD-Umgebung etwa bei 550 pro Monat. (Preisangaben ohne Gewähr. Genaue Details müssen ermittelt werden)
Fazit
AVD ist in vielen Fällen die bessere Lösung. Weil ein AVD Desktop ebenfalls das RDP Protokoll verwendet und eine Multi-User-Umgebung ist, gelten die gleichen technischen Voraussetzungen und Einschränkungen wie bei klassischen Terminalservices.
Vereinzelt (sehr selten) wird es Software geben, die feststellt, dass Multiuser-Betrieb unter Client Betriebssystem stattfindet und nicht funktioniert. In dem Fall sind die Hersteller gefragt - oder aber man setzt doch einen Terminalserver auf.
Windows und Windows Server
Alte #RDP Clients ab Mai 2018 endgültig ausgesperrt. Am 8. Mai 2018 wird ein #Update dazu führen, dass ungepatchte RDP-Clients von gepatchten Windows Servern :T abgelehnt werden. Damit wird verhindert, dass die Sicherheitslücke ausgenutzt werden kann. Tipp: Stellen Sie sicher, dass nicht nur Ihre Server (Server 2008 R2 und neuer) alle Sicherheits-Updates haben, sondern auch Ihre Clients. (PCs, Notebooks mit Windows 7,8.1 und 10) Sollten Sie noch Windows xp Clients einsetzen, um RDP-Verbindungen aufzubauen, sind diese ab dam 08. Main unbrauchbar. Betroffen sind auch alte Thin Clients mit Linux Betriebsystem, die nicht aktualisiert wurden oder sich nicht mehr aktualisieren lassen #endoflife Unklar ist bisher, was mit Windows Embedded Geräten passieren wird. Normalerweise aktualisieren sich diese nicht, da das Betriebssystem auf einem Read-Only Flash-Speicher installiert ist. Für Windows Embedded 7 könnte es ein RDP Client Update geben, man muss es aber als Administrtator nach Aufhebung der Leserechte manuell installieren. (Post ID:1144)
MRemote NG lebt wieder - Clipboard
Das beliebte Werkzeug mRemote zum Verwalten von #RDP Sitzungen, VNC, SSH, HTTP Verbindungen wird nun weiterentwickelt. Auf Github ist der aktuelle Quellcode zu finden und die Portable Version (alternativ auch ein MSI Installer) auf der Website mremoteng.org zu finden. Außer das das Werkzeug im Gegensatz zum Microsoft Remote Desktop Connection Manager, keine Voransichten (Thumbnails) der verbundenen Server liefert, sondern die Server auf TABs abbildet, ist das Werkzeug eine interessante Alternative zum ebenfalls kostenlosen Microsoft Tool.
Nutzung der Zwischenablage zwischen der RDP-Sitzungen
Um die Zwischenablage zu nutzen, muss in der confcons.xml im Programmverzeichnis von mRemote mit einem Text-Editor geöffnet werden und dann global der folgende Begriff ersetzt werden:
RedirectClipboard="false" ersetzen mit RedirectClipboard="true"
Nun lässt sich die Zwischenablage nutzen. Zur Vererbung von Einstellungen müssen diese Einstellungen als Folder Property am Ordner hinterlegt werden. Wenn man bei den einzelnen Servern im Ordner nun unten die Schaltfläche "Vererbung" alles auf "Ja" (oder eine Auswahl trifft, was alles vererbt werden soll (wie zum Beispiel Benutzer, Kennwort, Domäne) erbt dieser Eintrag die Einstellungen (Standardwerte) des übergeordneten Ordners