Inhaltsverzeichnis
  1. Joda auf der dunklen Seite der Macht 2 - 3
  2. Teams free wird eingeschränkt 4 - 5
  3. Visual C++ Runtimes ohne Updates 6 - 7
  4. Internet Storm Center - Sicherheitspatches 1.0 8
  5. Microsoft Edge ab März mit Adobe Freemium 9 - 10
  6. Microsoft Azure vpn Gateway erlaubte Router 1.0 11
  7. Microsoft 365 Dienststatus abfragen 12 - 13

Joda auf der dunklen Seite der Macht

Die lustige Wortstellung im Deutschen wie bei „Ich helfen will“, „Deutsch bei Joda gelernt hast?“ ist bekannt von der kleinen Figur aus der Science-Fiction Serie. Nun findet die Sprache auch in E-Mails, die Ihre Daten klauen möchten, Einzug. So heißt es in der aktuellen SPAM-Welle, die natürlich nicht von der Telekom-Tochter kommt, sondern von zwielichtigen Gestalten:

Dies ist eine Benachrichtigung, um Sie darüber zu informieren, dass Ihr Konto gesperrt wurde. Die Aussetzung ist wie folgt:

Sеhr gееhrtеr Kundе (Anm: OMG mein Internet-Provider kennt meinen Namen nicht!)

Domain Namen. (Anm: hier wird nicht etwa die Internet-Domain eigetragen, sondern da steht „Domain Namen.“)

Grund für die Sperrung: Unser Abrechnungssystem hat festgestellt, dass Ihr Domainname abgelaufen ist (Anm: Ein MHD gibt es nicht, der Provider würde schreiben, dass die Rechnung nicht bezahlt wurde, denn ein Vertrag enthält nicht nur die Internet-Domain), daher wurde er für die weitere Verwendung gesperrt. Um Ihr Konto (Anm: gerade ging es doch noch um den Domain-Namen, nicht um ein Konto) zu reaktivieren, melden Sie sich bitte an und überprüfen Sie die Liste der damit verbundenen Domains, erneuern Sie alle und aktualisieren Sie gegebenenfalls die Zahlungsmethode. Wir empfehlen Ihnen, alle erforderlichen Änderungen so schnell wie möglich vorzunehmen, damit Sie keine wertvolle Zeit verlieren, die Sie bereits in das Produkt investiert haben und Schritten unter folgendem Link mаnuell аuszufüllen : Kundenbereich (Anm: Hier ist der böse Link, auf den immer noch viele Empfänger klicken)
 
Wichtig: Wenn Sie die Domain nicht innerhаlb von 24 Stunden аb heute werden erneuern, Ihre Dienste endgültig gelöscht werden (Anm: hier ist es endlich, das Joda-Zitat)

aktuelles aus dem SPAM-Filter.

Moderne SPAM-Filter, wie sie beispielsweise im Security Paket (Defender für Exchange ab Plan 1 oder im Microsoft 365 Business Premium Plan) enthalten sind, filtern solche E-Mails bei Bedarf automatisch heraus, so dass unbedarfte Mitarbeitende schon mal nicht mehr klicken (können). Das bietet eine bessere .


Teams free wird eingeschränkt

Während lange Zeit viele Funktionen auch ohne Anmeldung und ohne Abonnement kostenlos nutzbar waren, kündigt Microsoft nun das Teams (klassik) Modell. Am 12. April 2023 werden die Konten gekündigt und müssen neu verbunden werden. Wer also schon eine Organisation mit seinem Teams-Konto verknüpft hat (auch das war mit einem normalen Microsoft-Konto bisher möglich), verliert ab diesem Datum alle Chats und Einstellungen.

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seit Mi. 12. Apr. 2023      

Handlungsbedarf für klassik User ohne Abonnement

Wer also Teams ohne ein „Arbeitskonto“, sondern kostenlos mit einem Microsoft-Konto nutzt und weiter kostenlos eingeschränkte Funktionen nutzen möchte, muss bis April tätig werden. Die Einschränkungen der neuen „Teams free“ Version lassen nur noch Videotelefonate, bzw. Besprechungen von max. 1 Stunde Gesprächsdauer zu. Auch die Zahl der Teilnehmenden wurde eingeschränkt.

– Wer die so entstandenen Daten mitnehmen möchte, braucht mindestens ein Teams Essential Abonnement (ca. 3,40€ pro User pro Monat). Dazu muss ein M365 Mandant bestehen oder angelegt werden. Zusätzlich müssen die gespeicherten Daten händisch exportiert und in den neuen Account importiert werden.

Alternative – Abonnement

Wer bereits jetzt Microsoft 365 Business Premium Pläne im Unternehmen einsetzt, braucht nichts zu tun und kann den vollen (bisherigen) Umfang von Teams weiter nutzen. Allerdings gibt es auch dort Funktionen, für die es ein zusätzliches Teams Premium Abonnement erfordert.

  • Kunden mit Microsoft 365 Business Plänen sind nicht betroffen, es sei denn, sie möchten Funktionen nutzen, die es nur im Premium Abo gibt
  • Teilnahme an Schulungen der GWS ist weiterhin mit der kostenlosen Teams-Version auch ohne Anmeldung mit einem Microsoft-Konto oder M365 Plan möglich
  • Wer mit einem Microsoft-Konto (also nicht mit Arbeitskonto) an Teams angemeldet ist und in seinem Betrieb die kostenlosen Funktionen nutzt, muss ab April auf einen M365 Plan wechseln oder verliert seine Chats/Teams/Dokumente.

Visual C++ Runtimes ohne Updates

Erst seit den Visual C++ Runtimes Versionen (2015-2022) sind die Bibliotheken abwärtskompatibel, d.h. wenn man die aktuellen Runtimes (diese enthalten aktuelle Sicherheitsupdates) herunterlädt und auf den PCs und Terminalservern installiert, ist das Zielsystem – was diese Runtimes betrifft, frei von bekannten Sicherheitslücken. Es ist dann auch nur die eine Version (32 und 64-Bit) installiert.

Für alle älteren Versionen (2005/2008/2012/2013) sind im schlimmsten Fall von gleichen Versionen (gleich Jahreszahl) zig Builds installiert. Für diese Versionen galt bisher: Die alten Builds konnten deinstalliert werden, nur das aktuelle Build (letzte 5 Ziffern der Version zu der Jahreszahl) musste auf dem Windows System, um Anwendungsprogramme, die darauf setzten zu betreiben. Installiert sein muss immer die 64-Bit Version UND die 32-Bit-Version der Runtime.

Keine der oben angegebenen Versionen, einschließlich 2013 bekommt aktuell noch Sicherheitsupdates. Diese Versionen können für Angriffe genutzt werden, wenn sie solche haben und installiert sind.

Ende der Sicherheitsupdates für Visual Studio 2013 war im Januar 2023

Ein aktueller Selbstversuch hat nun gezeigt, dass ich in meinem Umfeld keine Software mehr auf Server und Endgeräten habe, die eine der oben genannten, alten Runtimes braucht. Im Selbstversuch habe ich alle alten Runtimes deinstalliert (das funktioniert ohne Neustart) und danach die komplette, verwendete Software auf Lauffähigkeit überprüft. Ergebnis: Lief noch alles 😎.

Fazit: Zumindest für lokale Rechner mag jeder für sich selbst entscheiden, ob er auch den Feldversuch macht. Sicher ist, das ein so bereinigtes System deutlich sicherer vor Angriffen ist. Wenn im Test eine Software nicht startet, muss man die angezeigte Runtime-Meldung zum Anlass nehmen, doch wieder die 64 und 32-Bit-Version dieser Runtime zu installieren – und bestenfalls den Hersteller nach einer neueren Version fragen.


Internet Storm Center - Sicherheitspatches 1.0

Name: Internet Storm Center – Sicherheitspatches
Version: 1.0
Beschreibung: Sicherheitspatches zahlreicher Hersteller mit Links zu deren Security Bulletin sind hier übersichtlich zusammengestellt.
Herstellerseite: https://isc.sans.edu/diaryarchive.html
JA   Link geprüft am: Mi 15.02.2023
Bewertung: 8   8 von 10
Listen-ID: 559

Microsoft Edge ab März mit Adobe Freemium

Wie Microsoft heute mitteilte, wird der in integrierte Open-Source PDF-Betrachter ab März 2023 durch ein Adobe PDF Reader Lite Freemium Modul ersetzt und der integrierte PDF-Betrachter dadurch ersetzt. Ähnlich zum installierbaren Adobe Acrobat Reader DC werden dann innerhalb des Moduls die Premium-Funktionen, die es nur im Abo gibt, von Adobe beworben. Microsoft Edge stellt damit Werbung nicht nur für eigene Produkte, sondern Lösungen von Drittanbietern dar. Welche Daten dabei an Adobe Inc. USA übertragen werden, ist noch unklar. Außerdem wächst der Bedarf an Datei- und Arbeitsspeicher für das Produkt und die Dienste (z. B. Adobe Updater) an. (Quelle: Microsoft Website)

Kommentar: Oh, nein!. Da bin ich gerade froh, Adobe Acrobat Reader DC von allen Systemen entfernt zu haben und somit 95% Sicherheitslücken und veraltete Versionen weniger, da baut Microsoft eine Freemium-Version in den eigenen (in weiten Teilen GPL-lizensierten) Browser ein.

Nun haben wir einenj weiteren Grund, Chrome für Enterprise als Standard-Browser zu setzen und ggf. sofern möglich, Edge ganz aus dem System zu entfernen. Dabei ggf. nur die Edge Runtime (die hoffentlich ohne Adobe Reader-Plugin geliefert wird, für einzelne Apps zu verwenden. Ich hoffe, das Vorhaben wird nicht Bestand haben oder eine Option (oder Life-Hack) geben, die PDF-Engine zu deaktivieren.

Ich werde bei Chrome Enterprise und dem integrierten Open-Source PDF-Betrachter in diesem Browser bleiben und überlege, ob ich den Edge rückstandsfrei entfernen kann auf allen betreuten Systemen. Die Aufdringliche Werbung dafür nervt ja eh und dass man laufend dagegen neue Policies aktivieren muss!

Der Kommentar im Kasten spiegelt die Meinung der Redaktion.

Objektiv betrachtet: Man kann geteilter Meinung sein, welchen Browser man am Besten findet. Aber um die höchstmögliche Sicherheit von Windows Systemen zu bekommen eignet sich (denn dabei stehen 0-Day-Updates bereits zwei Stunden nach Bekanntwerden zur Verfügung). Google Chrome Enterprise als Standard-Browser.

Seit Version 109 von Edge gibt es nur die folgende Möglichkeit den Microsoft Edge Browser rückstandsfrei aus Windows 10 und Server 2016/19/22 zu entfernen (wie immer Benutzung auf eigenes Risiko):

  • Den Windows Taskmanager starten und alle Prozesse beenden, die mit Microsoft Edge beginnen
  • Eine administrative Powershell öffnen und den Befehl
    reg add „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\EdgeUpdate“ /v „DoNotUpdateToEdgeWithChromium“ /t REG_DWORD /d 1 -f
    eingeben
  • Regedit aufrufen und den Ast:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\
    öffnen. Dann die Schlüssel durchblättern, bis Microsoft Edge beim Display Name auftaucht. Den kompletten Schlüssel löschen
  • Windows Explorer öffnen und alle Ordner unter „c:\programme (x86)\microsoft“ entfernen, die mit Edge beginnen (außer Webview2)
  • Die Edge Verknüpfungen in Startmenü und Taskleiste löschen
  • Zuletzt unter Systemsteuerung Programme&Features den Microsoft Edge Webview2 deinstallieren.. Achtung: Edge Webview2 muss nach jedem Office-Update erneut deinstalliert werden,
  • Nun auch den Rest der Ordner unter „c:\programme (x86)\microsoft“ entfernen, die mit Edge beginnen (Edge Updater)
  • Die Aufgabenplanung aufrufen und alle Tasks löschen, die mit Edge beginnen!
  • Den Rechner neu starten und den freien Platz und rund 600 MB mehr Arbeitsspeicher und weniger Hintergrunddienste genießen

Microsoft Azure vpn Gateway erlaubte Router 1.0

Name: Microsoft Azure vpn Gateway erlaubte Router
Version: 1.0
Beschreibung: Auflistung der von Microsoft für die Azure-Anbindung via Azure vpn Gateway erlauben bzw. unterstützten Router und Firewalls. Zur Absicherung der Clouddienste wie AVD und der Server ist immer eine CloudGen-Firewall empfehlenswert. Bei manchen Herstellern wie Barracuda entfällt dann das Gateway, da sich die Standort-vpn-Router mit der CloudGen-Firewall verbinden und so ein zentraler Internet-Breakout geschaffen wird
Herstellerseite: https://docs.microsoft.com/de-de/azure/vpn-gateway/vpn-gateway-about-vpn-devices
JA   Link geprüft am: Mo 06.02.2023
Bewertung: 9   9 von 10
Listen-ID: 556

Microsoft 365 Dienststatus abfragen

Kommt selten vor, war aber Anfang Februar 2023 der Fall: Online-Dienste sind nicht erreichbar oder extrem langsam. Wenn beispielsweise in Ihrem kein Video und keine Bildschirmfreigaben mehr funktionieren und der Bildschirm schwarz bleibt – oder sogar Verbindungs-Abbrüche auftreten, kann die Internet-Verbindung schuld sein, es kann aber auch eine Störung in den Onlinediensten vorliegen. – Über einen gängigen Speedtest, wie den von AVM können Sie die Bandbreite Ihres Standorts ermitteln. Sind hier keine Anomalitäten, gibt es weitere Werkzeuge:

Die meisten Admins haben administrative Rechte im Microsoft 365 (und im Azure)-Portal. Sollte die Störung nicht die Anmeldung im Portal betreffen, können Sie hier zumindest die Ursache eingrenzen und herausfinden, wie der Status der einzelnen Dienste ist:

Melden Sie sich dazu mit Ihrem administrativen Konto „ihrname@ihrefirma.onmicrosoft.com“ an https://admin.microsoft.com an.

  1. Um den Dienststatus anzuzeigen, wechseln Sie in der linken Navigationsleiste des Admin Centers zu „Integrität>Dienststatus„, oder wählen Sie die Dienststatus Karte im Dashboard „Start“ aus. Die Dashboardkarte gibt an, ob ein Problem mit einem aktiven Dienst vorliegt, und stellt einen Link zur Seite mit Details zum Dienststatus bereit.
  2. Der Status der einzelnen Clouddienste wird auf der Seite Dienstatus in einem Tabellenformat angezeigt.

Microsoft: https://learn.microsoft.com/de-de/microsoft-365/enterprise/view-service-health?view=o365-worldwide

In Microsoft Azure (da wo in IaaS Umgebungen Ihre Server stehen) gelten grundsätzlich höhere Verfügbarkeiten. Sollte es hier Störungen geben, lassen sich diese unter dieser Seite regionsweise einsehen:

https://status.azure.com/de-de/status

Wer es genauer für Azure-Dienste wissen möchte, melde sich im Azure Portal an und filtere auf die Region Germany „West Central“ und „West Europe“.

https://portal.azure.com/#view/Microsoft_Azure_Health/AzureHealthBrowseBlade/~/serviceIssues