Inhaltsverzeichnis
  1. MirrorOp 2.5.4.70 2
  2. Sicherheitslücke in HP-Druckertreibern 3
  3. Jetzt auch noch HIVE Nightmare 4 - 5
  4. Crypto-Angriffe – wenn nur noch eine Datensicherung hilft 6
  5. Windows 10 und 11 Roadmap, Windows 365 7 - 8
  6. Windows Print Nightmare Lücken - geschlossen 9 - 11

MirrorOp 2.5.4.70

pic
Name: MirrorOp
Version: 2.5.4.70
Beschreibung: Software (MirrorOp Sender) zur Ansteuerung der AWIND Bildschirmsteuerungsgeräte (PC-Bildschirm auf Fernseher/Beamer) – Jetzt von BARCO übernommen. Treiber über deren Website
Lizenzgeber: Barco
Lizenz-Art: hardwaregebunden
Lizenzquelle: im Playstore
Installations-Ziele: | Client oder AVD
Herkunft: aus Originalquelle
Installationsart: Deploy
Herstellerseite: https://www.barco.com/en/support/mirrorop/drivers
Bewertung: 9   9 von 10
Listen-ID: 151

Sicherheitslücke in HP-Druckertreibern

viele von Ihnen setzen Drucker von HP im Unternehmen ein. Für eine größere Anzahl von Modellen wurden nun auch kritische geschlossen. Schauen Sie bitte im folgenden Artikel („affected Products“ aufklappen) nach, ob ein Drucker aus der Liste bei Ihnen in Betrieb ist. Weil HP die Druckersparte von Samsung aufgekauft hat, sind auch Geräte dieser Marke betroffen.

HP Security Bulletin zur kritischen Lücke

https://support.hp.com/us-en/document/ish_3900395-3833905-16

In der Druckverwaltung auf Ihrem Printserver können Sie sehen, mit welchem Treiber der Drucker betrieben wird. Steht dort NICHT „Universal Printer Driver“ – PCL5 oder PCL6, sind Sie von der Sicherheitslücke betroffen und sollten die auf der HP-Seite angebotenen Treiber ersetzen.

Die verwendeten HP Universal-Druckertreiber (PCL5 nur für ältere Modelle, sonst PCL6) sollten bei der Gelegenheit ebenfalls überprüft werden, ob sie aktuell sind:

  • PCL6: 61.250.1.24832
  • PCL5: 61.180.1.20062 (wird nicht mehr weiter entwickelt, sollte aber die letzte unterstützte Version sein

Jetzt auch noch HIVE Nightmare

Elm Street lässt grüßen: Beim Schließen der kritischen in hat Microsoft die
Print-Nightmare Lücke nicht vollständig gepatcht. Deshalb kann ein Angreifer, nur wenn er sich bereits im selben IP-Netzwerk befindet, immer noch im System-Kontext Schadprogramme installieren. Die Lücke ist damit nicht mehr ganz so kritisch, aber immer noch vorhanden. Eine andere Lösung, als gänzlich auf das Drucken zu verzichten, gibt es nicht.

Zusätzlich wurde vor wenigen Tagen eine weitere Lücke entdeckt: Der so benannte HIVE Nightmare. Damit kann ein Angreifer Sicherheitsinformationen und Kennwort-Hashes der lokalen Benutzer auslesen und somit sich leichter Adminrechte über das Gerät verschaffen.

Betroffen sind die SAM, SYSTEM, and SECURITY registry hive files, aber auch nur, wenn man die Volumen-Schattenkopien (VSS) nutzt. Ohne diese Schattenkopien bedeutet eine defekte Registry Neuaufsetzen des ganzen Systems.

Für die untere Lücke beschreibt Microsoft eine Art Workaround, die zwar die Sicherheitslücke schließt, die Nebenwirkung hat, dass das System nach einem Fehler neu aufgesetzt werden muss. Registry-Fehler lassen sich so nicht mehr über eine Datensicherung restaurieren.

Systemkoordinatoren sollten selbst entscheiden, zumal die Lücke auch nur dann genutzt werden kann, wenn man sich im selben Netzwerk befindet, ob sie eine Registry ohne Datensicherung (VSS) oder das Restrisiko eines internen Angriffs in Kauf nehmen.

Da die Passwort-Hashes der lokalen Benutzer nicht sonderlich gut verschlüsselt sind, ist es insbesondere bei unsicheren Passwörtern eine Fragen von wenigen Minuten, bis der Angreifer dann lokale Adminrechte über diesen Rechner hat.

Domänencontroller und das Active Directory sind von der Lücke nicht betroffen. Laut Microsoft Artikel sind zwar auch Server 2019 betroffen, sowie Windows 10 (ab Version 1809) und Windows 11, es geht aber nur um die lokalen Benutzer und nicht die Active Directory Datenbank. Ein Angreifer kann damit nicht die Domain admin Rechte hacken.

Quelle: Microsoft Security Bulletin

https://msrc.microsoft.com/update-guide/vulnerability/CVE-2021-36934


Crypto-Angriffe – wenn nur noch eine Datensicherung hilft

Wenn ein #Crypto #Angriff erfolgt, ist trotz technischer Sicherungsmaßnahmen meist ein Mitarbeiter Schuld, der auf Links oder Anhänge klickt, die nicht das enthalten, was sie vorgeben. Ein Restrisiko bleibt also trotz aktuellem Virenscanner und einer Generation 2 Firewall mit SSL-Interception und Content Filtering.

Hat man eine – egal auf welchem Medium – würde diese aber auch schon verschlüsselte Daten wegsichern. Die meisten Trojaner installieren sich zunächst und legen dann zeitverzögert los. Sie schlüsseln Dokumente, die im Schreibzugriff des Benutzers liegen oder verschaffen sich über Zero-Day-Lücken Adminrechte.

Wer dann eine Bandsicherung von der Zeit vor dem Befall hat, kann man in der Regel noch unversehrte Dateien rücksichern. Entscheidend ist also die letzte erfolgreiche Datensicherung, bevor Daten verschlüsselt wurden.

Generell gibt die Faustformel 3 – 2 – 1 für Datensicherungen, d.h. auf einem Band, auf einem Datenträger und in der Cloud oder auf einem Offline-Medium in anderem Brandabschnitt).

  • Zusätzlich gilt: Nach BSI sind erfüllen nur Offline-Sicherungen (physikalisch getrennt) auf passive Medien (Geräte ohne Elektronik wie LTO-Bänder) den Grundschutz.
  • Ferner müssen die Daten ordnungsgemäß und sicher gelagert und beide Stufen der Datensicherung (SQL-Backup und Veeam Backup Reports) täglich kontrolliert werden
  • Zusätzlich müssen regelmäßige Bandsicherungsprüfungen (Proberücksicherungen auf anderem Gerät) durchgeführt werden, um sicher zu sein, dass das, was gesichert wurde, auch wiederherstellbar ist.

Windows 10 und 11 Roadmap, Windows 365

Windows 11, Windows 365 und AVD

Im Herbst 2021 erscheinen sowohl Windows 11, als auch das Halbjahresupdate von Windows 10.

  • 11 ist für neuere Rechner tauglich, die über TPM 2.0, UEFI, Secure Boot und mindestens 4GB RAM verfügen – möglicherweise sogar mindestens einen Prozessor ab der 8. Generation.
  • Das Betriebssystem erhält einmal pro Jahr große Funktionsupgrades (mit Veränderung der Codebasis) – vermutlich immer im Herbst eines Jahres
  • Die Codebasis ist (für das Herbst-Update 2021): 22000.x – x ist der Patchlevel
    • Patchday bleibt am zweiten Dienstag im Monat, 19 Uhr ME(S)T
    • Kleine Funktionsupdates und Fehlerkorrekturen gibt es am vierten Dienstag im Monat
  • Neue PCs und Notebooks werden von den Herstellern ab Herbst 2021 nur noch mit Windows 11 ausgeliefert
  • Die Bezeichnungen der Editionen bleiben:
    • Windows 11 = Consumer Version (quasi Home ohne Domänenfunktionen, ohne GPOs, mit Werbung)
    • Windows 11 Pro = Business Version mit Domäne, GPOs, Netzwerkintegration, mit Werbung
    • Windows 11 für Workstation = Funktionen von Pro, es werden aber mehr RAM und mehr Cores unterstützt, für High Performance Rechner wie CAD Anwendungen und Videobearbeitung
    • Windows 11 Enterprise = Firmenversion (weitgehend) ohne Werbung
    • NEU: Windows 365 = Miet-Version von Windows 11 (wahlweise auch erst noch Windows 10), Online-Dienst von Microsoft. Windows wird dabei (wenn das so kommt) über eine RDP-Verbindung in der Cloud bereitgestellt und ist eine single Session virtuelle Maschine mit jeweils dem aktuellen Betriebssystem und Patches von Microsoft aus der Cloud. Zentrale Management Features sind eingeschränkt oder in der Einstiegsvariante nicht vorhanden.
    • AVD: derzeit kennen die Microsoft 365 Abonnenten ähnliche Umgebungen schon schon als Azure virtual Desktop (ehemals Windows Virtual Desktop). AVD wird es weiter geben, sozusagen als Profiversion von Windows 365. AVD arbeitet wie ein Terminalserver im Multi-Session-Betrieb.
  • Die LTSC (Long Term Service Channel) Enterprise Version auf Basis Windows 11 erscheint erst 2024. Bis dahin werden die LTSC Versionen auf der Windows 10 Basis 190xx bleiben. LTSC-Versionen erhalten keine Funktionsupdates, sondern nur die monatlichen Sicherheitsupdates.

Windows 10 – bis 2025

  • Windows 10 wird nur noch bis September 2025 mit Sicherheitsupdates versorgt. Das gilt auch für die LTSC, Enterprise und Education Versionen dieses Betriebssystems.
  • Funktionsupgrades soll es keine mehr geben. Das bedeutet, dass die Zahl vor dem Punkt sich alle sechs Monate um eins erhöht.
  • Die Basis bleibt auf dem Stand vom 06.12.2019 (19041). Durch die Funktionsupdates sind wird derzeit bei 21H1 (19043), im Herbst dann bei (19044).
    • Patchday bleibt am zweiten Dienstag im Monat, 19 Uhr ME(S)T
    • Kleine Funktionsupdates und Fehlerkorrekturen gibt es am vierten Dienstag im Monat
  • Azure Virtual Desktop – AVD – soll zunächst bei Windows 10 bleiben. Wer Windows 11 aus der Cloud mieten möchte, wählt dazu den Windows 365 Plan. Für Azure Virtual Desktop ist entweder ein Windows E3 Plan oder Microsoft 365 Business Premium erforderlich.

Weiterführende Literatur

Zu Windows 365 im Vergleich zu Azure Virtual Desktop (AVD) gibt es einen interessanten Fachartikel im Internet (auf englisch):

https://getnerdio.com/academy-enterprise/microsoft-windows-365-vs-azure-virtual-desktop-avd-comparing-two-daas-products/


Windows Print Nightmare Lücken - geschlossen

Updates verfügbar: 07.07.2021

Microsoft hat außerplanmäßig das Update KB5004945 und andere Updates bereitgestellt. Stand 8.7. auch für Server 2016 und alte Windows 10 Versionen. Diese schließen die Print Nightmare Lücke. Die Updates werden allerdings nur für alle Produkte, die noch nicht „end of life“ sind, unterstützt (auch wenn in der Liste Fixes für ältere Betriebssysteme gelistet werden). Windows 7 PCs und Server 2008 R2 bleiben damit grundsätzlich ungeschützt, es sei denn man hat das ESU (extended Support Abo) gebucht. Auf diesen Systemen sollte kein Druckdienst gestartet sein. Wer Sitzungsdrucker unter RDP oder Citrix über den Windows Druckserver auf Server 2008 R2 Basis betreibt, sollte jetzt erst recht über eine Cloud Migration (bei IaaS Installation auf Azure 2019 Servern) nachdenken. Denn dort werden in der Regel nur Betriebssysteme eingesetzt, die aktuell bzw im erweiterten Support sind.

Zusätzlich wichtig (weil sich die Lücke sonst trotz Patches ausnutzen lässt):

In der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows NT\Printers\PointAndPrint sicherstellen, dass die folgenden Einträge nicht vorhanden – standardmäßig der Fall – beziehungsweise deaktiviert sind:

  • NoWarningNoElevationOnInstall = 0 (DWORD) oder nicht vorhanden
  • UpdatePromptSettings = 0 (DWORD) oder nicht vorhanden

In allen #Windows Betriebssystemen (für Clients und Server) stecken neue #Sicherheitslücken, die bisher noch nicht geschlossen wurden. Betroffen sind alle Server und auch PCs und Notebooks, wo der Dienst „Druckwarteschlange“ gestartet ist. Damit kann ein Angreifer ohne Adminrechte schadhafte Bibliotheken und Schadcode in das System schleusen (und ausführen). Microsoft stuft die Lücke als kritisch ein und empfiehlt den Druckspooler (Druckwarteschlange) Dienst zu deaktivieren – was nicht zielführend ist. Schließlich kann dann nicht mehr über den Server gedruckt werden.
Update: Mittlerweile hat Microsoft die Lücke als kritisch auf einer Skala von 1 bis 10 mit 8.1 eingestuft. Mit einem offiziellen Patch ist nicht vor nächstem Dienstag, dem Juli-Patchday 2021 zu rechnen.

Ursprünglicher Artikel

In allen Betriebssystemen (für Clients und Server) steckt eine neue Sicherheitslücke, die bisher noch nicht geschlossen wurde. Damit kann ein Angreifer ohne Adminrechte schadhafte Bibliotheken und Schadcode in das System schleusen (und ausführen). Microsoft stuft die Lücke als kritisch ein und empfiehlt den (Druckwarteschlange) Dienst zu deaktivieren – was nicht zielführend ist. Schließlich kann dann nicht mehr über den Server gedruckt werden.

Funktionsweise eines Angriffs

Im Prinzip stehen einem Angreifer an jedem Gerät Angriffspunkte zur Verfügung, wo der Druckerwarteschlangen Dienst läuft. Das ist ab Werk auf allen Windows Clients – unabhängig von der Version der Fall und auf Druckservern. Wie ein Angreifer diese Geräte erreicht, steht auf einem anderen Blatt – meistens indem er Benutzer in Mails oder Webseiten auffordert, auf irgendwas zu klicken. Das angeklickte Schadprogramm wird dann im Benutzerkontext ausgeführt und greift als erstes alle Systeme an, wo der Druckdienst läuft. Hier werden dann Schadprogramme injiziert und verschlüsseln zB alle Daten.

Bis zum Patchday bzw. bis ein Fix zur Verfügung steht, ist es also eine Risikoabwägung, ob man den Workaround nutzt und nachher wieder deaktiviert (auch hier können Nebenwirkungen entstehen) oder das Risiko eingeht, dass etwas eingeschleust wird.

Möglicher Workaround 

Es gibt aber auch einen Workaround, der den Zugriff auf den Druckserver sperrt. Damit soll weiterhin gedruckt werden können. Möchte man eine Konfigurations-Änderung am Druckserver vornehmen (also zum Beispiel einen neuen Drucker installieren oder eine Einstellung ändern), muss man die Änderung wieder zurücknehmen. Das Ganze gilt, solange bis Microsoft einen Notfall Patch liefert.

Die benötigten (administrativen) Powershell-Skripte hier (Benutzung auf eigenes Risiko, Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen)

$Path = "C:\Windows\System32\spool\drivers"

$Acl = (Get-Item $Path).GetAccessControl('Access')

$Ar = New-Object  System.Security.AccessControl.FileSystemAccessRule("System", "Modify", "ContainerInherit, ObjectInherit", "None", "Deny")

$Acl.AddAccessRule($Ar)

Set-Acl $Path $Acl

und zum Deaktivieren der Sperre:

$Path = "C:\Windows\System32\spool\drivers"

$Acl = (Get-Item $Path).GetAccessControl('Access')

$Ar = New-Object System.Security.AccessControl.FileSystemAccessRule("System", "Modify", "ContainerInherit, ObjectInherit", "None", "Deny")

$Acl.RemoveAccessRule($Ar)

Set-Acl $Path $Acl

Fix for PrintNightmare CVE-2021-34527 exploit to keep your Print Servers running while a patch is not available

Fabio Viggiani, Blog-Artikel