Im Restaurant verboten, im Rätsel erlaubt?
viele erinnern sich noch an die Diskussion um die Apotheke in Frankfurt, die viele Jahre "M*ohren-Apotheke" als Firmennamen trug. Weil das Wort "M*ohr" irgendwann politisch nicht mehr korrekt war, musste die Apotheke sich umbenennen. Gleiches erfuhr die ehemalige Schokoladenmarke "Sarotti". "Schaumküsse heißen die Artikel eines anderen Herstellers nun. In vielen Restaurants musste die Speisenkarten neu gedruckt werden, weil man dort "Z*igeunersoße" zu den Pommes Frites bekam - oder gar ein "Z*igeunerschnitzel". Auch in Märchenbüchern und vielen Geschichten wie Pippi Langstrumpf kommt der "N*eger" vor. Auch wenn in allen Fällen die Wortwahl in keinster Weise abwertend gemeint ist, wählen alle aus "political correctness" - und weil man es eben abwertend verwenden könnte, andere Worte wie "Menschen aus Afrika", "Personen mit Migrationshintergrund", "Paprikasoße" - und die Apotheke heißt nun "Möhrenapotheke" (zwei Punkte anzugringen am Schriftzug war einfach). Und dabei aber bitteschön das gen:dern nicht vergessen! In unserer Zeitung, die auch überregional verlegt, erscheint am Samstag immer ein ganzseitiges Kreuzworträtsel. Dass in dem Rätsel vom 21.05.2022 gleich zwei der oben genannten Worte erschienen, ist politisch nicht korrekt - und sollte vermieden werden. Es wurde nach "N*eger" gefragt: Lösung: "Farbiger" (gleich ein doppeltes Fettnäpfchen, denn sowohl Fragewort, als auch Lösung sind nicht korrekt) und auch nach "Z*igeuner", Lösung: "Sinti". Nun werden solche Kreuzworträtsel per Computerprogramm aus einer Datenbank von vielen tausend Wörtern generiert. Ich erwarte aber von Anbietern solcher Datenbanken, politisch nicht korrekte Rätselwörter zu entfernen. Auch hätte die Redaktion zumindest mal über das Rätsel drüber schauen können und die tausendfache Veröffentlichung auf Papier…
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