Reisebericht: Indien – Rajasthan Rundreise 2005 mit Gebeco


Lufthansa hat, was den Service angeht, wieder dazugelernt – oder es war einfach ein kundenorientiertes Team an Bord. Nach einem komfortablen Flug mit praktischen Features wie 110V-Stromanschluß für das Notebook im Sitz Ankunft nachts um 0100Uhr in Delhi (pünktlich gelandet, aber ein anderes Flugzeug blockierte den Parkplatz ;-).

Der Reiseleiter erwartet uns am Flughafenausgang. Er ist etwa in meinem Alter, kommt hier aus der Gegend (Rajasthan), ist Jurist und seit 10 Jahren Freiberuflicher Reiseführer. Er verfügt über ein fundiertes Wissen zu historischen Fakten und spricht – dank Goetheinstitut India – fließend Deutsch. Die restlichen Teilnehmer der Reisegruppe sind zwischen 35 und schätzungsweise 75 Jahre alt und alles erfahrene Weltenbummler… Und auch das Thinkpad bekommt sein indisches Götteropfer in Form eines Blütenkranzes 🙂

Indien ist ein reines Bakschisch-Land, d.h. ohne kleine Aufmerksamkeit geht GAR NICHTS. So will jeder Beteiligte seinen kleinen Obulus für (auch die kleinste Dienstleistung, die bei uns nix kostet, Geld haben. Heilige Tiere sind neben der Kuh auch Tauben (drum werden sie gefüttert und koten alles voll und Streifenhörnchen) In einem Kloster werden darüberhinaus Ratten verehrt… Allerdings gibt es nicht so viele Kühe hier wie Schafe in China oder Neuseeland. Normalerweise sieht man die asiatischen Buckelrinder, die gemütlich die Strasse blockieren oder Wasserbüffel (die sind aber nicht heilig).

Nach kurzem Schlaf geht es am späten Vormittag auch schon los mit dem Besichtigungs- und Erkundungsprogramm. Höhepunkte: Die Fahradrikschafahrt für 100 Rupien (ca. 2 Euro) mitten durch das Getümmel und die engen Gassen der Delhi Altstadt. Die Bauten und Kultur der Region sind stark durch Einflüsse der Mongolischen Kaiser geprägt, die Engländer haben im Wesentlichen den Linksverkehr und eine größere Anzahl Kolonialbauten und Verwaltungsgebäude, sowie Infrastruktur in einigen Städten geschaffen.

Die Vorlage für das Taj Mahal (wörtlich: Königin der Paläste) ist nach der Geliebten des Kaisers benannt, die bei der Geburt Ihres 14. Kindes starb. Der Kaiser lebte noch 35 Jahre und ließ ihr das Taj Mahal nach architektonischem Vorbild des Humayun-Grabmals (Delhi) in Agra Mitte des 16. Jhdts. bauen. Als Baumaterial verwendete er im Gegensatz zur Vorlage keinen roten Sandstein, sondern einen extrem witterungsgeständigen weißen Marmor, der ca. 300km entfernt im Land gebrochen wird. Bis heute gut erhalten, zumal täglich etwa 30.000 Besucher den Marmor mit Ihren Socken polieren (Schuhe muß man am Eingang ausziehen).

Am nächsten Tag steht ein Besuch des Baby-Taj-Mahal auf dem Programm (der Eltern/Kind-Palast ist viel kleiner, in etwas anderem Baustil (Pagodendach statt Kuppel) und ansonsten auch ganz in Marmor. Allerdings sind die Einlegearbeiten aus verschiedenen Steinen und nicht aus Halbedelsteinen.
Eine riesige Festungsanlage, hervorragend restauriert, ist das Rote Fort von Agra, am nächsten Morgen geht es weiter in die Verlassene Stadt, Fatehpur Sikri. Auch hier kann man den Glanz der vergangenen Jahrhunderte erkennen, als wäre alles neu. Der ganze Palastbereich ist vollständig restauriert. Daneben die Moschee mit dem größten Tor Indiens. Bis Jaipur sind es 240 km – bei den Straßenverhältnissen gut 6 Stunden Fahrt!
Jaipur, die rosarote Stadt liegt am Fuße des Arali-Gebirges. Deshalb weht hier immer ein kühler Wind. Der Palast von Amber läßt sich über einen Elefantenritt erreichen (ziemlich unbequeme und wackelige Angelegenheit, aber bemerkenswert)
Die Verteidigung der Stadt wurde über auf den Hügelketten gelegene Forts bewerkstelligt.
Der Palast der Winde ist nur eine Fassade mit ca. 900 Fenstern, hinter denen sich die Damen verbergen konnten, um Veransaltungen, Prozessionen, die auf der Straße darunter liefen.
Danach geht es in die Wüste Tarr. Als Vegetation findet man überwiegend Akazienbäume und mehr und mehr Sand. Wir übernachten in einem Wüstendorf (20000 Einwohner) im Maharajapalast „Mandawa Casle“. Hier findet eine jährlich stattfindene Prozession, bei der Frauen den Göttern Gaben opfern statt (2 Tage nach dem Hinduistischen Neujahrsfest).
Nach Ansicht einiger schön bemalter, aber teils verfallener Kaufmannshäuser in Fatehpur geht es weiter ins Wüstendorf „Bikaner“. Der Palast der seinen Namen nach der Reichtums-Göttin trägt, ist sehr gut erhalten und luxuriös ausgestattet. Abends besichtigen wir den Rattentempel von Deshnoke. Eklig, aber auch bemerkenswerte, dass die Ratten gefüttert und verehrt werden…
Am nächsten Tag steht eine große Fahrtetappe durch die Wüste nach Jaisalmer an. Wir geniessen den Sonnenuntergang. Gegen abend werden die Temperaturen deutlich erträglicher (tagsüber meist um 40°, abends ca. 20-25°). Neben der Besichtigung von Jaisalmer und ihren engen Gassen geht es mit dem Mahindra Ur-Jeep in die Wüste und dort steht ein Kamelritt in den Sonnenuntergang an.
Am nächsten Tag sind wieder über 300km zu bewältigen. Die Wüste lebt…

Jodhpur ist die blaue Stadt in der Wüste, da hier die Häuser mit Gips und Indigo eingefärbt wurden. Hier gibt es eine prächtige Palastanlage und verschiedene Tempel. Auf dem Weg in die Berge (Mt. Abu) geht es vorbei an einem kleinen Dorf namens Luni, wo wir in einer Maharaja-Festung übernachten.
In den Bergen ist es zwar immer noch heiss, aber die Temperaturen sind schon eher mit deutschem Sommer vergleichbar. Die Vegetation ist hier viel grüner als in der Wüste, obgleich es auch hier schon seit Jahren nicht mehr intensiv geregnet hat. Zum Sonnenuntergang in den Bergen gesellen sich Hochzeitspaare und ziemlich viele einheimische Touristen aus allen Teilen Indiens. Der am prächtigsten verzierte Marmor-Tempel der Jain ist zu besichtigen, ebenso, wie das Hauptquartier einer der vielen indischen Sekten…

Die letzte Etappe vor dem Flug nach Mumbai ist Udaipur, ca. 180 km vom Mount Abu entfernt.

Mumbai ist das moderne Tor Indiens zum Westen. Hier ist so ziemlich alles westlich geprägt – und trotzdem schön… Hier findet die interessante Reise Ihren Abschluß. Die Fotogrenze von 1000 wurde auch diesmal wieder geknackt!
(Post ID:1236)

Zusammenfassung
  1. Neben der Besichtigung von Jaisalmer und ihren engen Gassen geht es mit dem Mahindra Ur-Jeep in die Wüste und dort steht ein Kamelritt in den Sonnenuntergang an.
  2. Die Bauten und Kultur der Region sind stark durch Einflüsse der Mongolischen Kaiser geprägt, die Engländer haben im Wesentlichen den Linksverkehr und eine größere Anzahl Kolonialbauten und Verwaltungsgebäude, sowie Infrastruktur in einigen Städten geschaffen.
  3. Jodhpur ist die blaue Stadt in der Wüste, da hier die Häuser mit Gips und Indigo eingefärbt wurden.
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